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10.3.2008 Berlin | Lesung mit JEON Sang-guk und CHEON Woon-young

Samstag, 15. März, Literaturhaus BerlinFasanenstraße 23D-10719 BerlinKaminraumBeginn: 19 Uhr Ferne Stimmen ganz nah – Begegnung mit Literatur aus SüdkoreaModeration: Barbara Wahlster (Deutschlandradio Kultur) Zwei als renommierteste Vertreter ihrer Gattung zu bezeichnenden zeitgenössischen Literaten Südkoreas stellen an diesem Abend persönlich jeweils eine ihrer Erzählung vor. Hintergrund der literarischen Welt von JEON Sang-Guk sind die Teilung des Landes, der Koreakrieg und die damit verbundenen traumatischen Erfahrungen, die den Autor und seine Zeitgenossen geprägt haben. Sein Werk “Ahbes Familie “ kann vielleicht auch gerade aufgrund seiner Umstrittenheit als stellvertretend für eine ganze Generation gedeutet werden. CHEON Woon-Youngs “Der dritte Busen” handelt von einem Leben im Griff des Todes. Ohne eine Verdrängung der Vorstellung vom Tod, gibt es keine Lebensperspektive. Wenn jedoch bei dem verzweifelten Versuch, den Tod zu verdrängen, nicht einmal der Schatten des Todes bleibt, wie kann man sich dann seiner eigenen Existenz vergewissern? Veranstalter: Korea Literature Translation Institute (www.klti.or.kr)Auskünfte: SHIN Hyo-Jin, Korea-Verband e.V., Tel.: 030-3980 598-4/-5, mail@koreaverband.deEintritt frei

12. Korea Madang: Tradition fordert uns als junge Künstler

Zwei MusikerInnen und ihre eigenen Wege im kreativen Umgang mit Formen koreanischer traditioneller Musik Erörternder und musikalischer Vortrag von CHUNG Il-Ryun und LEE Jaram mit musikalischer Begleitung von KIM Bo-Sung und PARK Myung-Hyun Programm CHUNG Il-RyunKreativer Umgang mit traditionellen Formen – Einfühlsamkeit und Freiheit Erörterung anhand seiner Kompositionen GLUT (2008) – Konzert für Marimba, Vibraphon, Xylophon und großes Ensemble (Auftragswerk des Seoul Philharmonic Orchestra) KwangYa – Five Korean Dances (1996/2003) – Für Changgu und verstärktes Streichquartett (Auftragswerk für Samulnori Hanullim, KIM Duk-Soo) LEE Jaram, Begleitung KIM Bo-Sung und PARK Myung-Hyun Pansori – Neue Entwicklungen und Wege von jungen Musikern im Bereich traditioneller Performance Kunst in Südkorea Ausschnitte aus dem traditionellen Pansori Repertoire und Sacheonga (2008) Der in Berlin ansässige Musiker und Komponist CHUNG Il-Ryun geboren in Frankfurt am Main, verbrachte vier Jahre seiner frühen Kindheit in Korea. Im Alter von 16 Jahren begann er autodidaktisch mit dem Gitarrenspiel. 1984 ging er nach Berlin, wo er in Carlo Domeniconi seinen ersten Lehrer und Förderer fand. Bei ihm studierte er Gitarre und Komposition. An der Hochschule der …

11. Korea Madang: Erzwungene Prostitution in Kriegs- und Friedenszeiten 전시와 평화시의 성노예

Organisierte sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen Erinnerungen verblassen mit der Zeit und gehen verloren mit jedem Zeugen,der stirbt. Eine Aufgabe der Geschichtsschreibung ist, grausame Geschehnisse festzuhalten, denn nur durch das Erinnern über Generationen hinweg entsteht der Wille zum Durchbrechen von Wiederholungen. Im Sammelband „Erzwungene Prostitution in Kriegs- und Friedenszeiten“ herausgegeben von Prof. Dr. Barbara Drinck und Chung-Noh Gross (erschienen in deutsch und englisch) zeigen WissenschaftlerInnen wie AktivistInnen in ihren Beiträgen die weltweite Verbreitung von organisierter sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen als tabuisiertes Phänomen unseres Zeitalters auf. „Sie wollen nicht bemitleidet, sondern verstanden werden! Sie wollen mit ihren grausamen Erlebnissen nicht in Vergessenheit geraten, sondern in der Gesellschaft anerkannt sein und gehört werden. Das Anliegen der Frauen, die Opfer von erzwungener Prostitution und sexueller Gewalt im Krieg oder Frieden geworden sind, sind eindeutig – sie wollen sprechen!“ Der Künstler Yajima Tsukasa bewirkt mit seinen Porträts der ehemals während der japanischen Kolonialzeit als sog. „Trostfrauen“ bezeichneten Zeitzeuginnen vor allem eins: den Stimmen der Anklage und der Einforderung nach einer offiziellen Entschuldigung von Seiten der Japaner …

10. Korea Madang: Biotechnologie in Südkorea

Forschung  und  Entwicklung Der in Südkorea jährlich für Forschung und Entwicklung aufgebrachte Anteil am gesamten Bruttoinlandsprodukt beträgt durchschnittlich 2,91%; dieser Wert liegt damit spürbar über jenem in den OECD-Ländern mit durchschnittlich 2,33 %. Dabei wird insbesondere auch die biotechnologische Forschung und Entwicklung inkl. der klein- und mittelständischen „Bioventure Firmen“ von verschiedenen Ministerien in großem Umfang und auf unterschiedliche Weise gefördert und unterstützt. Zukünftig wird die Förderung dieser als ‚Wachstumsmotoren‘ begriffenen Forschungsbereiche durch weitere Projekte auch zur Promotion neuer Spitzentechnologien eingesetzt werden. Nicht zuletzt durch diese staatlichen Unterstützungen konnten viele „Bioventure Firmen“ inzwischen eigene Technologien in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen (Medizin, Kosmetik, Probiotics, usw.) entwickeln und sind bereits in Vorbereitung der nächsten Schritte zur Produktion von Neuentwicklungen. Perspektiven Südkorea hat zwischen den Jahren 1985 und 2003 358 Patente angemeldet. Diese Zahl scheint im Vergleich zu Europa oder den USA nicht sehr hoch zu sein, die Erzeugnisse besitzen jedoch ein überaus hohes Niveau. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Technologien – wie der Biochip, das künstliche Herz oder die künstliche Leber, die Stammzellen-Forschung, neue Pharmazeutika oder Diagnostika – …

9. Korea Madang: Die Geschichte der Korea-Solidarität in Deutschland

In Südkorea wurde 2007 offiziell der 20jährigen Geschichte der Demokratisierung gedacht. Doch erst in den vergangenen Jahren ging mit der Demokratisierung auch eine historische Aufarbeitung dieses Prozesses einher, die auch die Geschichte(n) der Solidaritätsbewegungen außerhalb Koreas mit einschließt. Innerhalb Europas waren gerade in Deutschland verschiedene Einzelpersonen und Organisationen in der Solidaritätsarbeit zu Korea aktiv. Der „Korea-Verband“ und die „Solidarity of Korean People in Europe“ sind bereits seit längerem damit beschäftigt, diesen Solidarisierungsprozess in Deutschland nachzuzeichnen – auch in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern in Südkorea. So wird bspw. in dem von Dr. Ahn betreuten Teil-Projekt „Materialien zur Geschichte der Korea-Solidaritätsarbeit in Deutschland“ im Auftrag der „Korea Democracy Foundation“ Dokumentations-Material aufgespürt, gesammelt und aufgezeichnet, welches sowohl im Archiv der KDF als auch im Korea-Verband zugänglich sein wird. Das Vorhaben, dessen anvisiertes Endziel in der selbstbestimmten Geschichtsschreibung liegt, wird im Rahmen des nunmehr neunten Korea-Madangs anhand einer Präsentation und Diskussion der Teil-Projekte dargelegt. Dr. AHN Sook-Young ist promovierte Politologin am Otto-Suhr Institut der Freien Universität Berlin. Frau Young-Sook Rippel-Choi ist Gründungsmitglied von „Solidarity of Korean People in Europe“ …

8. Korea Madang: Yi Ya Gi – Theater ist Geschichten erzählen

28.2.2008 Berlin | Performance-Kunst im(*keutschen*) koreanischdeutschen Kontext Junge Künstlerinnen, die in mehrkulturellen Kontexten denken und arbeiten, sehen sich in Deutschland einem Zuschreibungs-Dilemma ausgesetzt, der sie immer wieder auf eine Festschreibung ihrer Identität als „Anders-Deutsche“ oder der Frage nach dem Exotischen zurückwirft, unabhängig von ihren Selbstverständnissen als freie Kunstschaffende. Die aktuelle Integrationspolitik Deutschlands ist in diesem und auch in einem viel weiter reichenden Sinne ein zweischneidiges Schwert: Ist die Arbeit von KünstlerInnen in einem mehrkulturellen Kontext wirklich unbedingt als „anders“ zu werten? Mit uns möchten zwei junge frei schaffende Künstlerinnen diese Frage diskutieren und stellen dafür ihre Versuche und Formen des kreativen Umgangs mit tradierten Zuschreibungen dem Madang zur Verfügung. Janina Janke studierte Europäische Ethnologie und Philosophie an der LMU München und der HU Berlin sowie Bühnenbild an der Universität der Künste Berlin. Arbeiten als Bühnen- und Kostümbildnerin für Schauspiel und Musiktheateraufführungen an der Komischen Oper, der Deutschen Oper Berlin und am Staatstheater Mainz. 2005 Gründung und seitdem konzeptionelle Leitung der OPER DYNAMO WEST. Regie bei EIN_FÜHRUNG (2006), FORT_FÜHRUNG –Theater im Bahnhof Zoo (2007), HOTEL KOREA …

7. Korea Madang: Südkorea vor der konservativen Wende?

GIGA+Focus+Asien+1_2008_peters_shim (pdf) Diskussionsrunde zu den Ergebnissen und Folgen der Präsidentschaftswahlen Nach den beiden liberal-progressiven Präsidenten KIM Dae-jung und ROH Moo-hyun wählte Südkorea im Dezember 2007 den konservativen LEE Myung-bak mit großem Abstand zum 17. Präsidenten der Republik Korea. Doch was bedeutet diese von manchen als „Schicksalswahl“ bezeichnete Wahl für das nordostasiatische Land? Steht Südkorea vor einer „konservativen Wende“ oder ist die Wahl LEE Myung-baks vielmehr als Ausdruck einer lebendigen Demokratie zu verstehen? Welche Herausforderungen birgt der Wahlausgang also für den noch nicht abgeschlossenen Demokratisierungsprozess Südkoreas und welche zu vermutenden Auswirkungen hat der Wahlsieg LEE Myung-baks auf die Aussöhnung zwischen Nord- und Südkorea? Diese und weitere Fragen werden in Form einer „moderierten Diskussion“ mit Korea-Beobachtern diskutiert. Hierbei werden sowohl innen- und außenpolitische wie auch zu erwartende gesellschaftliche Folgen der Wahl LEE Myung-baks erörtert. Anschließend wird der Raum für Fragen aus und Diskussionen mit dem Publikum geöffnet. Mit: Mascha Peters, M.A. studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Koreanistik an der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin. Derzeit arbeitet Sie als Stipendiatin der „Korea Foundation“ an …

3.3.2007 Berlin | HUH Su-Kyung – Alte Seele und neue Zeit

 Eine koreanische Dichterin liest     Samstag, am 3. März 2007 um 20:00 Uhr Galerie Korea, Kulturabteilung der koreanischen Botschaft Lützowufer 26, 10787 Berlin Im Rahmen der Gegenwartsliteratur Koreas gelesen, lassen sich die Gedichte von HUH Su-Kyung nicht vom Hintergrund der tragischen Geschichte Koreas loslösen. Dieser Hintergrund, das ist für den europäischen Leser/innen vielleicht wesentlich, deckt sich aber nicht mit der „Geographie“ Koreas. Die Bilder historischer Wunden, Schmerz, Groll und Gram der jeweiligen Zeit, welche die koreanische Gesellschaft erlitt, erlitt unsere Welt. Die HUH Su-Kyungs eigene Kraft der Empfindung bleibt nicht auf ihre Anteilnahme bezogen auf Korea beschränkt. Überall auf der Welt finden Kriege und Verfolgung statt, überall auf der Welt gibt es ortlose Migrant/innen, Flüchtlinge und für „überflüssig“ gehaltene Menschen; in ihrem Leid offenbart sich die Tatsache, dass die Entwicklung der modernen Gesellschaften eine auch bedrohliche und zerstörerische Wirkung hat. HUH Su-Kyung wurde 1964 in der südkoreanischen Stadt Jinju geboren. 1987 debütierte sie mit Gedichten in der Literaturzeitschrift „Shilcheonmunhak (Engagierte Literatur)“. 1988 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband , im Jahre 1992 den zweiten Band …