29. Korea Madang: Gemeinschaftserfahrungen in Pansori-Aufführungen
am Samstag, den 19. November 2011 um 15:00 Uhr in den Räumen des Korea-Verbandes e.V. Rostocker Str. 33, 10553 Berlin (Nähe S-Bahnhof Beusselstr.) pansori gilt als eine der repräsentativsten Musiktheatertraditionen Koreas. Ein Solo-Sänger trägt zur Begleitung eines einzelnen Trommlers singend, sprechend und schauspielend traditionelle Erzählungen vor, für ein Publikum, das sich mit ‚lobenden Zwischenrufen‘ (kor. chuimsae) aktiv an der Aufführung beteiligt. Beim rhythmischen Ausrufen der chuimsae, ebenso wie beim gebannten gemeinsamen Innehalten in Augenblicken höchster Stimm-Ekstase, kann es zu körperlichen Erfahrungen von Verbundenheit kommen. Gegenüber den vorgetragenen Erzählungen, die den meisten Zuhörern ohnehin bekannt sind, machen diese markanten wie flüchtigen ‚Wir-Momente‘, die in der modernen Gesellschaft immer seltener zu erleben sind, den anhaltenden Reiz von pansori aus. Anhand von Beispielen unterschiedlicher Aufführungsarten – Meistersänger im Nationaltheater, ‚touristische‘ Potpourris an historischen Stätten, experimentelle pansori-Adaptionen von Brecht-Stücken – möchte Jan Creutzenberg einige Überlegungen dazu anstellen, wie sich solche Gemeinschaftserfahrungen äußern und auf welche Umständen sie zurückzuführen sind. Denn obwohl Wir-Momente individuell erfahren werden und sich im Einzelfall stark unterscheiden können, spielen dabei auch der Kontext, d.h. Ort …