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Resolution der Fritz-Karsen-Schule: Demokratiebildung sichern: „Setz dich neben mich!“ fortführen!

Der Korea Verband und die Fritz-Karsen-Schule sind zutiefst erschüttert und schockiert über die politische Einflussnahme auf die Finanzierung des gemeinsam initiierten Bildungsprojekts „Setz dich neben mich!“. Dieses bedeutende Projekt, das über mehrere Jahre hinweg aus Mitteln des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung gefördert wurde, hat sich intensiv mit der Thematik der sexualisierten Gewalt in Kriegen und bewaffneten Konflikten auseinandergesetzt.

Trotz der Empfehlung unseres Projekts durch eine Fachjury wurde die Weiterfinanzierung abgelehnt. Berichte des rbb, der taz und des nd legen nahe, dass Bürgermeister Kai Wegner möglicherweise persönlichen Einfluss auf diese Entscheidung genommen hat und dass die Japanische Botschaft versucht haben könnte, die Ablehnung des Projekts zu beeinflussen. Die Japanische Botschaft habe Gespräche mit Beiratsmitgliedern bestätigt und unterstelle dem Bildungsprojekt die Verbreitung eines einseitigen Narrativs.

„Setz dich neben mich!“ zielt darauf ab, Demokratiebildung zu fördern, indem es den Schüler*innen ermöglicht, sich mit einem menschenverachtenden, faschistischen Gesellschaftssystem auseinanderzusetzen und über die Opfer sexueller Gewalt in Konflikten zu reflektieren. Das Projekt beleuchtet komplexe Zusammenhänge von Nationalismus, patriarchaler Gewalt, Rassismus und kolonialer Unterdrückung und fördert das Bewusstsein und Engagement gegen Ungerechtigkeit.

Die Gesamtkonferenz der Fritz-Karsen-Schule hat am 17.09.2024 einstimmig eine Resolution verabschiedet, um diese Anliegen zu unterstützen. In der Resolution heißt es:

„Unsere Schüler*innen haben sich mit großem Interesse mit dem Thema der sexualisierten Gewalt in Kriegen und bewaffneten Konflikten auseinandergesetzt. Dies wurde am Beispiel der sogenannten „Trostfrauen“, aber auch anhand von Wehrmachtsbordellen erarbeitet.“

Weiterhin heißt es:

„Beispielhaft soll an der Geschichte der sogenannten „Trostfrauen“ sexualisierte Gewalt in Kriegen strukturell verstanden und aufgearbeitet werden, um zu erklären, weshalb es in jedem bewaffneten Konflikt sowie in jeder kolonialen Unterwerfung dazu kam und kommt.“

Wir sind entsetzt darüber, dass Demokratiebildung anscheinend nationalstaatlichen und politischen Interessen geopfert wird. Das Kollegium der Fritz-Karsen-Schule, unterstützt durch den Korea Verband, wehrt sich entschieden gegen diese Eingriffe in die schulische Projektarbeit und das demokratische Lernen und fordert:

Wir fordern eine Aufarbeitung der Entscheidung über die Projektfinanzierung.

Wir fordern, dass Demokratiebildung und demokratisches Handeln an Schulen gefördert und nicht verhindert werden.

Die Gesamtkonferenz der Fritz-Karsen-Schule hat am 17.09.2024 einstimmig eine Resolution verabschiedet, um diese Anliegen zu unterstützen, die ihr hier genau nachlesen könnt: