Von der Ohnmacht zur Ohrmacht Vortag
Vortrag über „Trostfrauen“ von Nataly Jung-Hwa Han Das japanische Militär und seine Helfer verschleppten während des Asien-Pazifik-Krieges über 200.000 Mädchen und junge Frauen aus ehemaligen Kolonien Japans wie Korea und Taiwan in die Kriegsgebiete. Sie zwangen sie zur Prostitution für die Soldaten und nannten sie „Trostfrauen“ (jap. ianfu). Die wenigen Überlebenden isolierten sich meist und schwiegen aus Scham. Kim Hak Soon brach 1991 dieses Schweigen und trat öffentlich auf. Nach und nach taten es ihr andere nach und wurden zu selbstbewussten Aktivistinnen. Jetzt arbeiten die über 80 Jahre alten Frauen weltweit mit von sexueller Gewalt Betroffenen, mit Frauen-, Nichtregierungs- und Regierungsorganisationen zusammen. – Das Wortspiel „Ohnmacht und Ohrmacht“ soll verdeutlichen, wie durch das Brechen des Schweigens die Ohnmachtsgefühle überwunden werden, und die Macht über die Geschichte und die eigene Rolle darin erobert wird. Nataly Jung-Hwa HanWissenschaftlerin, Übersetzerin, Menschenrechtsaktivistin1962 in Seoul geboren, kam 1978 nach Stuttgart, wo ihre Mutter als Krankenschwester arbeitete. Gnadenthal-Gymnasium/Ingolstadt, Abitur am Eberhard-Ludwig Gymnasium/Stuttgart. Studium Koreanistik, Japanologie, Kunstgeschichte in Tübingen, FU Berlin, Magisterabschluss an der Humboldt-Universität Berlin. Besuchte als ASA-Stipendiatin 1991 …