Idee und Archivsammlung: Arthur Bondar
Texte: Max Sher
Kuratorin: Oksana Yushko
Wo: Museum der Trostfrauen (MuT)
Korea Verband
Quitzowstraße 103, 10551 Berlin
Wann: 20.–27. Oktober 2024, täglich von 16:00 bis 19:00 Uhr
Eröffnung: 19. Oktober, 16:00 Uhr
Wir freuen uns sehr, die Ausstellung „Remapping Memories“ in unserem Museum der Trostfrauen (MuT) im Korea Verband präsentieren zu können. Die Ausstellung ist vom 20. bis 27. Oktober 2024 täglich von 16:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Zur Eröffnung am 19. Oktober um 16:00 Uhr laden wir herzlich ein.
Remapping Memories
Remapping Memories bietet die Möglichkeit, unser kollektives Gedächtnis neu zu beleuchten und dem, was wir sehen, denken und wissen, Tiefe und Komplexität zu verleihen. Durch die Linse von Arthur Bondars Archivsammlung von Negativen aus dem Zweiten Weltkrieg – mehr als 30.000 Bilder – beleuchtet dieses Projekt den menschlichen Aspekt vergessener, verborgener und wiederentdeckter persönlicher Geschichten sowie Mikrogeschichten, die in den vorherrschenden historischen Erzählungen oft übersehen werden.
Die Natur selbst legt Zeugnis von der Geschichte ab, mit „kontaminierten Landschaften“, die Erinnerungen an Krieg und Frieden enthalten. Das Gedächtnis arbeitet assoziativ und nimmt Verbindungen zu unseren eigenen Erfahrungen und unserer Geschichte wahr. Eine friedliche Landschaft, ein stiller Wald, ein Blumenstrauß – das sind nicht nur Szenen natürlicher Schönheit und malerischer Ästhetik. Die Texte von Max Sher bilden einen zusätzlichen narrativen Faden, der mit den Archivbildern verwoben ist, aber auch als eigenständiger Kommentar existiert. Seine Worte verdeutlichen die Macht des Kontextes, der unsere Wahrnehmung verändert, und laden die Betrachter dazu ein, über die Oberfläche der Bilder hinauszublicken.
Das Zeitalter der Postwahrheit hat uns gelehrt, dass Geschichte nicht nur eine Ansammlung fester Fakten ist, sondern eine Erzählung, die von denen geprägt wird, die sie erzählen. In der heutigen Welt, in der historische Fakten und Ereignisse durch ideologische Einflüsse verzerrt oder sogar durch künstliche Intelligenz manipuliert werden können, gewinnt die Authentizität und Interpretation von Archivmaterial eine neue Dringlichkeit. „Fotografieren heißt einrahmen, und einrahmen heißt ausschließen“, schrieb Susan Sontag. Die Ausstellung versucht, diesen Ausschluss rückgängig zu machen, indem sie die Bilder in einen breiteren, umfassenderen Kontext einbettet. Es handelt sich um echte Negative, echte Bilder – und dennoch fordert sie uns auf, kritisch darüber nachzudenken, wie leicht Geschichte umgeschrieben werden kann und wie wichtig es ist, unsere Beziehung zur Vergangenheit, zur persönlichen Erinnerung und zur kollektiven Zukunft zu überdenken. Dabei bietet sie alternative Perspektiven auf die Konflikte, die unsere Welt auch heute noch prägen.
Kommt diesen Samstag zur Eröffnung und erlebt „Remapping Memories“ im Konzept unseres MuT. Entdeckt mit uns, wie Erinnerung entsteht und wahrgenommen wird.
Weitere Termine
Führungen: 20. und 25. Oktober ab 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion: 26. Oktober, 18:00 bis 20:00 Uhr