Bericht, Offener Brief, Trostfrauen

Petition: House of Sharing

Sieben Angestellte des House of Sharing haben in Südkorea eine Petition für eine Untersuchung des buddhistischen Trägers gestartet, da Spendengelder in Millionenhöhe veruntreut wurden und nicht den ehemaligen „Trostfrauen“, den Halmonis, zu Gute kamen. Unterstützen Sie die Mitarbeitenden und unterzeichnen Sie die Petition!

Hintergrund

Das „House of Sharing, Social Welfare Corporation des koreanischen buddhistischen Jogye-Ordens” wurde 1992 unter der Führung der buddhistischen Mönche für die Überlebenden der Sexsklaverei durch das japanische Militär gegründet. Die Frauen sollten dort einen Ort finden, an dem sie sich geborgen fühlen können und ihr Wohlergehen gesichert ist. Finanziert wurde das ganze besonders durch Spenden aus der Bevölkerung. Von diesen Geldern kam allerdings kaum etwas bei den Frauen an. Trotz der Spenden wurden die meisten anfallenden Kosten mit den persönlichen Mitteln der Frauen bezahlt.

Es ist sehr undurchsichtig, was der Vorstand mit den Geldern gemacht hat. Fest steht, dass sie Grundstücke gekauft haben, mit dem Plan, das House of Sharing zu einer hotelähnlichen, kostenpflichtigen Einrichtung für Senior*innen umzubauen, den Halmonis aber keine Mittel für Ausflüge oder Krankenhausrechnungen zur Verfügung stand. Als die Mitarbeitenden des Hauses die Missstände offen angesprochen haben, wurde ihnen mit der Kündigung gedroht, wenn sie nicht bald Ruhe geben. Sie wollen den Kampf nicht aufgeben und haben eine Petition beim Blauen Haus, dem Sitz des südkoreanischen Präsidenten, gestartet, um  den Präsidenten um Unterstützung  zu bitten. Dafür benötigen wir mindestens 200.000 Stimmen.

Petition: Geben Sie das House of Sharing den Überlebenden und der Öffentlichkeit zurück!

Der Korea Verband möchte auf die Petition und die Forderungen der Mitarbeitenden aufmerksam machen. Beteiligen Sie sich, damit die Ungerechtigkeiten aufgedeckt und die Schuldigen bestraft werden können. Unterzeichnen Sie die Petition! Auch Menschen im Ausland können die Petition unterzeichnen. Dies ist bis zum 09. Juli auf der Website des Blauen Hauses über folgenden Link möglich:

Sie können den gesamten Text der Petition auf Koreanisch auf der Seite des Blauen Hauses nachlesen. Die englischen und deutschen Übersetzungen können hier als PDF heruntergeladen werden:

Die Forderungen

Die Forderungen der Petition haben wir hier bereits auf Deutsch zum Nachlesen aufgeführt:

Erstens hat die „House of Sharing, Social Welfare Corporation des koreanischen buddhistischen Jogye-Ordens“ in den letzten 20 Jahren mehr als 11,8 Milliarden Won (~ 9,8 Millionen USD) eingenommen, ohne sich gemäß dem Spendenbeitragsgesetz registrieren zu lassen. Auch nachdem die Bedürfnisse der Überlebenden aus der Satzung gestrichen worden waren, wurden die Spenden für die Stabilisierung und das Wohlergehen der Überlebenden gesammelt. Bitte untersuchen Sie gründlich, ob diese Spendensammlung und Spendenverwendung illegal waren.

Zweitens behauptete die „House of Sharing, Social Welfare Corporation des koreanischen buddhistischen Jogye-Ordens“, sie würde die Satzung nach dem Willen der Bürgerinnen und Bürger ändern, aber die Satzung, die bekannt gegeben werden sollte, wurden nicht einmal von ihnen veröffentlicht. Bitte stellen sie sicher, dass Spenden von Bürgerinnen und Bürgern nicht für die Geschäfte des House of Sharing genutzt werden.

Drittens war der Grund, weswegen die „House of Sharing, Social Welfare Corporation des koreanischen buddhistischen Jogye-Ordens“, in der Lage war solche Dinge gesetzlos zu tun, die Unterstützung durch die Stadt Gwangju, der Provinz Gyeonggi-do und die Ermittlungsbehörden. Selbst jetzt geben die Stadt Gwangju in der Provinz Gyeonggi-do und die Ermittlungsbehörden uns Whistleblowern die Verantwortung für die Weitergabe der Beweise. Sie bedrängen uns und sagen, dass wir Lügner seien und dass wir die Wahrheit beweisen sollten. Wir hoffen, dass Sie Verantwortung übernehmen und die Dinge durch eine gründliche Untersuchung offenlegen, die wir nicht herausfinden konnten.

Viertens führen Sie bitte eine gründliche Untersuchung der Arbeit der zuständigen Beamtinnen und Beamten durch und bestrafen Sie die Beteiligten, um zu verhindern, dass dies erneut geschieht.

Fünftens laden die Vorstandsmitglieder des „House of Sharing, Social Welfare Corporation des koreanischen buddhistischen Jogye-Ordens“ alle Schuld auf die zwei Manager. Die Vorstandsmitglieder sind für all dies verantwortlich. Sie priesen sich als große Menschenrechtsaktivisten, die eine historische Pflicht für die Überlebenden erfüllten, aber in Wirklichkeit war dies nie der Fall. Bitte stellen Sie sicher, dass diejenigen, die die größte Verantwortung für diese Situation tragen, die ohne Reue still abwarten, die Spenden nicht wieder in die Hand nehmen können.

Titelbild: Statuen von Überlebenden der Sexsklaverei durch das japanische Militär am Eingang des House of Sharing, Foto: Korea Verband