Der Korea Verband, die Japanische Fraueninitiative Berlin und GABRIELA Germany zeigen in einer Sonderausstellung Bildzeugnisse von „Trostfrauen” aus den Philippinen und Korea. Die Ausstellung wurde am 05. Dezember 2019 feierlich eröffnet und kann noch bis zum 15. Februar 2020 im Museumsprojekt MuEon DaEon besucht werden.
Über die Ausstellung
Unzählige Mädchen und Frauen wurden während des Asien-Pazifik-Krieges (1937-1945) durch das japanische Militär sexuell versklavt. Erst Anfang der 1990er Jahre brachen die sogenannten „Trostfrauen“ das Schweigen. Die japanische Regierung verdrängt bis heute ihre Verantwortung für diese Verbrechen.
Unabhängig voneinander begannen Überlebende in Korea und auf den Philippinen ihre grausamen Erfahrungen künstlerisch aufzuarbeiten. So entstanden unbeschreiblich eindrucksvolle Bilder, die gezeichnet, gemalt oder gestickt wurden. Sie dokumentieren, was den Frauen angetan wurde, und spiegeln ihre seelischen Wunden wieder. Zugleich waren sie auch ein Weg zur Selbstanerkennung, sich als Subjekte ihrer Geschichte und Gegenwart zu ermächtigen und für ihre Würde zu kämpfen.
In der Sonderausstellung zeigt das Museum MuEon DaEon Kunstwerke von Remedios Felias, Kang Duk-Kyung, Kim Soon-Duk und viele weitere Bildzeugnisse der Überlebenden. Diese sollen mit historischen Dokumenten auf der Liste des Dokumentenerbes der UNESCO eingetragen werden, was die japanische Regierung jedoch versucht zu verhindern.
Vernissage im Museum MuEon DaEon
Die gut besuchte Eröffnung begann mit Vorstellungen der Exponate durch Nataly Jung-Hwa Han vom Korea Verband und Michiko Kajimura von der Japanischen Fraueninitiative. Darauf folgte eine anregende Gesprächsrunde zur Entwicklung der philippinischen „Trostfrauen“- Bewegung mit Cathy Tones und Analie Neiteler (Vertreter*innen von GABRIELA Germany) und Nine Yamamoto-Masson (Kulturtheoretikerin, Künstlerin), moderiert von Mihera Abdel Kafi von SudanUprising Germany. Cathy Tones trug dabei noch Beiträge von Karin Louise Espejo Hermes vor, Mitglied von GABRIELA Germany und der AG Trostfrauen, die leider krankheitsbedingt verhindert war.
Abschließend gab es noch regen Meinungsaustausch mit dem Publikum, was sich noch während des lockeren Get-Together im Anschluss rund um ein von den beteiligten Organisationen selbstorganisiertes Büfett fortsetze. Es kristallisierten sich viele Synergien und gemeinsame Ansätze heraus für den Kampf um die Würde und Anerkennung der „Trostfrauen“ auf den Philippinen und in Korea.
Wir danken der Stiftung Umverteilen, die die Ausstellung mit einer Förderung ermöglicht haben.
Besuche in unserer Sonderausstellung
Die Sonderausstellung kann vom 6. Dezember 2019 bis 15. Februar 2020 (Geschlossen vom 23. Dezember 2019 – 05. Januar 2020) an folgenden Tagen besucht werden:
Dienstag, 14 – 18 Uhr
Mittwoch, 14 – 20 Uhr
Freitag, 14 – 18 Uhr
und nach Vereinbarung
Fotos von Dong-Ha Choe, Titelbild: Marianne-Meschendörfer, Gestaltung: Hyemi Jo