Trostfrauen
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Die Dritte Welt – Eine Ausstellung von Recherche International e.V.

Am 10. und 11.12.2010 im NS- Dokumentationszentrum der Stadt Köln im Zweiten Weltkrieg

DAS SCHWEIGEN DURCHBRECHEN Die sexuelle Versklavung von Frauen durch das japanische Militär

Nach ihrem Überfall auf China im Jahre 1937 eroberten die japanischen Streitkräfte
im Zweiten Weltkrieg weite Teile Asiens und der Pazifikregion. In den besetzten Ländern rekrutierten die japanischen Militärs ZwangsarbeiterInnen für Kriegsdienste aller Art. Darunter waren auch Hunderttausende Frauen, die in Militärbordelle der japanischen Truppen verschleppt, dort missbraucht und misshandelt wurden.

Die Ausstellung dokumentiert die massenhafte sexuelle Versklavung durch das
japanische Militär mit Portraits von betroffenen Frauen und einer Hörstation.

Die Doppelveranstaltung im Forum der Volkshochschule erinnert anlässlich des
Tages der Menschenrechte (am 10. Dezember) daran, dass die betroffenen
Frauen bis heute vergeblich auf angemessene Entschuldigungen und Entschädigungen
seitens der japanischen Regierung warten.

3welt_ww2_web_06-10(pdf)

Freitag, 10. Dezember 2010
(Tag der Menschenrechte),
19:30 Uhr
Forum der Volkshochschule imKulturquartier am Neumarkt, Cäcilienstr. 29-33, 50676 Köln

FILM UND GESPRÄCH
„63 Years On…“
(63 Jahre lang …)
Regie: Kim Dong-Won, Südkorea 2008,
DVD, OF m. dt.UT, 60 Min.
Mit bewegenden Interviews und beeindruckendem Archivmaterial dokumentiert
der Film die sexuelle Versklavung Hunderttausender Frauen durch die japanischen
Streitkräfte während des Zweiten Weltkriegs in Asien und der
Pazifikregion (1937–1945). Beispielhaft
werden fünf Betroffene aus China,
Korea, den Philippinen und den Niederlanden
vorgestellt. (Die indonesischen
Inseln waren bis zum japanischen Einmarsch
eine niederländische Kolonie.)
Die von den japanischen Besatzern zynisch
als „comfort women“ („Trostfrauen“)
titulierten Opfer berichten
von ihrer Verschleppung, ihrem qualvollen
Alltag in den Militärbordellen
und ihrem Leben in den 63 Jahren danach.

Der Film wurde 2008 mit dem Asia Pacific
Screen Award als beste Dokumentation
ausgezeichnet und erhielt
weitere Auszeichnungen auf internationalen
Festivals.
Im Anschluss: Hintergrundgespräch mit
Nataly Jung-Hwa Han (Korea-Verband,
Berlin)
Eintritt: frei

Samstag, 11. Dezember 2010,
15 bis 19 Uhr
Forum der Volkshochschule im
Kulturquartier am Neumarkt, Köln

„Von der Ohnmacht zur Ohrmacht“
Einführungsvortrag von Nataly Jung-
Hwa Han (Korea-Verband, Berlin)
Zur Bedeutung des Themas und Vorstellung
der internationalen Gäste

„Von Angesicht zu Angesicht“
Fotopräsentation von Tsukasa Yajima
(Berlin/Japan) mit Gesängen von
„Trostfrauen“
Der japanische Fotograf und Menschenrechtsaktivist
lebte von 2003 bis
2006 in einer Wohngemeinschaft ehemaliger
„comfort women“ in Südkorea
– im „Haus des Teilens“. Seine Fotografien
zeigen die Frauen als Individuen
mit Namen, Stolz, Würde und
Stimme.

„Heute kämpfe ich gegen das Vergessen – für die Jugend von morgen“
Soo-San Lee ist eine der letzten Zeitzeuginnen (Südkorea). Wie der Film „63 years on …“ über sie berichtet, war sie 17 Jahre alt, als sie vom japanischen Militär in ein Militärbordell verschleppt wurde.

Heute ist sie eine der wenigen Überlebenden, die noch auf Reisen gehen kann, um Zeugnis abzulegen und für die „Wiederherstellung
der Würde“ der betroffenen Frauen einzutreten.

Was tun?!
Diskussion mit einer Vertreterin des
„Korean Council for the Women Drafted
for Sexual Slavery by Japan“ über
aktuelle politische Kampagnen und
Forderungen
Eintritt: frei

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