Migration, Veranstaltungen
Schreibe einen Kommentar

MultiplikatorInnen-Workshop: Migration und ihre Grenzen – Asien als Perspektive?

 17./18.8.2010 Berlin | in Zusammenarbeit mit Südasien-Informationsnetz e.V.

Workshop zum Thema
Migration und ihre Grenzen – Asien als Perspektive?
am 17./18. September 2010 in Berlin

Hintergrund

Migration innerhalb und zwischen den Ländern Asiens stellt in all seinen Facetten ein gesellschaftliches Phänomen mit langer Tradition dar, wie z.B. die indische oder chinesische Diaspora in Südostasien beweisen, deren Wurzeln bereits in vorkolonialer Zeit liegen. Gegenwärtig betrifft Migration – folgt man der UN-Definition, dass internationale MigrantInnen jene sind, die mehr als ein Jahr in einem anderen als ihrem Geburtsland leben – mehr als 53 Millionen Menschen in Asien, knapp ein Drittel der MigrantInnen weltweit. Die gigantischen Binnenbewegungen chinesischer Wanderarbeiter oder indonesischer Landflüchtlinge sind in diese Zahl ebenso wenig eingerechnet, wie die afghanischen Flüchtlinge, die in zweiter Generation in Pakistan leben.

Heute sind China, Indien und die Philippinen die drei wichtigsten Herkunftsländer internationaler MigrantInnen. Dabei sind nicht die Länder Europas oder Nordamerikas, sondern andere Länder in Asien ihr überwiegendes Ziel. In den Golfstaaten stellen die ArbeitsmigrantInnen aus Süd- und Südostasien mittlerweile eine zirkulierende Bevölkerungsmehrheit.

Allerdings sind diese bevölkerungsreichen Nationen nicht nur Herkunftsländer einer vorwiegend innerasiatischen Migration. Mit knapp sechs Millionen Einwanderern, vornehmlich aus Bangladesh, gehört Indien auch zu den weltweit zehn wichtigsten Aufnahmeländern. Während diese Länder gleichzeitig von Aus- wie von Einwanderung betroffen sind, haben sich Länder wie Südkorea nach Jahrzehnten überwiegender Emigration jüngst zu einem der Haupt-Immigrationsländern Asiens gewandelt. Neue Migrationsmuster sind entstanden, und vielerorts gibt es heute grenzübergreifende Arbeitsmärkte und Netzwerke.

Auch in asiatischen Ländern ist dabei das Phänomen Migration in konkrete historische Erfahrungen eingebettet und wird in gesellschaftlichen Diskursen geformt und von ihnen überformt.

Programm:

Freitag, 17. September 2010

  • 17:00 – 18:00 Uhr Anreise und Registrierung
  • 18:00 – 19:00 Uhr Gemeinsames Abendessen
  • 19:00 – 20:30 Uhr Begrüßung
  • Einführungsvortrag Petra Dannecker (Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien)
  • 20:30 – 21:00 Uhr Vorstellung der Themen und ReferentInnen
    Anmeldung für Arbeitsgruppen
  • 21:30 – 23:00 Uhr Film zum Thema und Nachtimbiss
    Samstag 18. September 2010
  • 7:30 – 9: 00 Uhr Frühstück
  • 9:00 – 12:30 Uhr Annäherungen
  • Rolf Jordan (Südostasien Informationsstelle, Asienhaus Essen)
  • Entwicklung und Perspektiven der Migrationsregime in Singapur und Malaysia
    Insook Choi (Institut für Soziologie, Georg-August-Universität Göttingen)
    Logiken und Inhalte der „Multikulturalismuswelle“ in Südkorea
  • 11:00 – 11:30 Uhr Kaffeepause
  • 11:30 – 12:30 Uhr Sophia Wirsching (Diakonisches Werk der EKD)
    Klimawandel und Migration. Das Beispiel Bangladesch
  • 12:30 – 13:30 Uhr Mittagessen
  • 14:00 – 16:30 Uhr Nachmittagsblock mit zwei parallelen Arbeitsgruppen
    (2 Impulsreferate á 30 Minuten und 90 Minuten Diskussion)
    AG I: Vom national-staatlichen Zugriff auf Migration
    Boris Michel (Institut für Geographie, Universität Erlangen-Nürnberg)
  • „The Global Pinoy“ – Staat, Nation und Migration in den Philippinen
    Ruth Achenbach (Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg)
    Japanische Migrationspolitik im Zeichen der globalen Wirtschaftskrise
  • AG II: Grenzüberschreitende Netzwerke und migrantische Selbstorganisation
    Petra Dannecker (Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien)
  • Das weibliche Gesicht transnationaler Migrationsnetzwerke: Solidarität und Identität von Arbeiterinnen aus Bangladesch in Malaysia
    Stefan Rother (Arnold Bergstraesser Institut Freiburg)
  • Migrantische Selbstorganisation zwischen Global Governance und lokaler Mobilisierung: Das „Migrant Forum in Asia“ und migrantische Kämpfe in Südostasien.
  • 16:30 – 17:00 Uhr Kaffeepause
  • 17:00 – 19:00 Uhr Berichte aus den Arbeitsgruppen im Plenum und Podiumsdiskussion moderiert von Rainer Werning (Sozialwissenschaftler und Publizist mit dem Schwerpunkt Südost- und Ostasien, Abteilung für Südostasienwissenschaft der Universität Bonn)
  • ab 19:30 Uhr Grillabend zum informellen Vertiefen und Anknüpfen

Ziele:

Der Workshop zielt darauf ab, Eigenheiten, aber auch Zusammenhänge, Unterschiede und Ähnlichkeiten des Umgangs mit dem Phänomen Migration in verschiedenen asiatischen Ländern bzw. Regionen herauszuarbeiten und zu diskutieren. Die Vielfalt der Sichtweisen und Erfahrungen in verschiedenen asiatischen Gesellschaften werden in den Blickpunkt gerückt. Damit erhält man einen Einblick in verschiedene Migrationsbewegungen, -Diskurse und -Politiken in Asien.

Zielgruppe:

Der Workshop richtet sich an alle migrations- und entwicklungspolitisch interessierten Menschen. Dazu zählen insbesondere MitarbeiterInnen von NGOs, Gewerkschaften, Stiftungen, Bildungseinrichtungen, öffentlichen Stellen und Medien, die sich mit Nord-Süd- und Süd-Süd-Beziehungen oder Migrationsthemen beschäftigen.

Zum einen sind das Einzelpersonen und Organisationen, die zu einzelnen Ländern oder Regionen Asiens arbeiten, aber das Thema Migration trotz seiner Relevanz bisher nur randständig oder nur mit Blick auf ein bestimmtes Land/Region behandeln, zum anderen Gruppen und Personen, die an migrations- und flüchtlingspolitischen Fragen arbeiten, deren Aufmerksamkeit aber bisher höchstens der Migration aus Asien galt.

Die gewählte Methodik ist spezifisch darauf zugeschnitten, einen Austausch sowie Diskussionen aller Teilnehmenden über den Umgang asiatischer Gesellschaften mit Migration zu ermöglichen. Damit sollen herkömmliche Sichtweisen irritiert und neue Perspektiven auf das Thema gewonnen werden, die hiesigen Debatten sowohl zu Migration als auch zum Umgang mit Asien neue Impulse verleihen. Aus diesem Grund wendet sich das Projekt primär an Personen, die über ihr berufliches oder ehrenamtliches Engagement Einfluss auf relevante Diskussionen nehmen.

Veranstalter:

Korea-Verband e.V.
www.koreaverband.de
Rostocker Str. 33, 10553 Berlin.
mail@koreaverband.de

Südasien-Informationsnetz e.V.
www.suedasien.info
Reichenberger Straße 35, 10999 Berlin
migration@suedasien.info

Der Workshop wird gefördert von InWEnt aus Mitteln des BMZ.
Mit freundlicher Unterstützung von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen – Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit Berlin.

Veranstaltungsort:
Bildungs- und Begegnungszentrum Clara Sahlberg
www.bbz.verdi.de
Koblanckstraße 10, 14109 Berlin

Kosten:
Teilnahmegebühren für das Wochenende (Fr.-So.)
inkl. Übernachtung und Verpflegung
Einzelzimmer : 150,- EUR p.P.
Doppelzimmer : 100,- EUR p.P.,
ermäßigt : 50,- EUR p.P.
Teilnahmegebühren ohne Übernachtung, Verpflegung inkl.
25,- EUR p.P. (keine weitere Ermäßigung)
Ermäßigungen gelten für StudentInnen, FreiberuflerInnen und Nicht-Verdiener,
ein Reisekostenzuschuss bis max. 50,- EUR p.P. kann beim Veranstalter beantragt werden.

Hinweise: In allen Preisen ist die gesetzliche Mehrwertsteuer enthalten. Kosten für nicht eingenommene Mahlzeiten können nicht erstattet werden.

Anmeldung:

  • für Ihre Anmeldung
  • für weitergehende Informationen
  • für die Aufnahme in den E-Mail Verteiler
    wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstalter:

Bitte verwenden Sie für eine Anmeldung das Antwortformular in der Anlage zu dieser Nachricht.
Anmeldeformular+Workshop+Migration+und+ihre+Grenzen+in+Berlin(pdf)

Kommentar verfassen