35. Korea Madang: Lesung: „Han“ von PAK Kyongni
In ihrem epischen Schlüsselwerk, an dem sie von 1969 an 25 Jahre lang geschrieben hat, setzt sich Pak Kyongni (1926-2008) unter anderem mit dem koreanischen „Han“ und dessen Überwindung literarisch auseinander und liefert vor dem historischen Hintergrund einen meisterhaften Einblick in die moderne Geschichte Koreas im kolonialen und postkolonialen Kontext. Das Buch wird in Südkorea als bedeutendstes koreanisches Prosawerk des 20. Jahrhunderts bewertet. In der Familiensaga über drei Generationen werden lebendig die Spannungen zwischen dem Machtanspruch der unnahbaren Adelsfamilie und dem Leben der von ihr abhängigen Bauern geschildert. Pak verarbeitet in diesem Werk auch eine Zeit großer Veränderungen in Korea – den Untergang des alten Koreas, seine Annexion durch Japan bis hin zur Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg und damit zur Befreiung Koreas von der Kolonialherrschaft.