Allgemein, Friedensstatue, Trostfrauen

Friedensstatue Đồng Mai im Bonner Frauenmuseum

Am 28. Juni 2025, wurde im Innenhof des Bonner Frauenmuseums die Friedensstatue „Đồng Mai“ feierlich enthüllt. Sie ist fortan ein fester Bestandteil der Ausstellung und setzt ein klares Zeichen für eine feministische Erinnerungskultur. Zugleich mahnt sie an koloniale Gewalt, militärische Ausbeutung und das Leid der sogenannten „Trostfrauen“.

Die Reise der Friedensstatue „Đồng Mai“

Der Name Đồng Mai (銅梅) entstammt dem Vietnamesischen und vereint die Symbolkraft der widerstandsfähigen Pflaumenblüte (Mai) mit der Beständigkeit von Bronze (Đồng). Diese Verbindung steht für die unerschütterliche Stärke und das Durchhaltevermögen der Betroffenen, an die die Friedensstatue erinnert.

Zuvor war „Đồng Mai“ bereits Teil der temporären Ausstellung „Kunst gegen das Vergessen“ im NS-Dokumentationszentrum Köln. Vom 8. März bis zum 30. Juni 2025 stand sie im Außenbereich des Zentrums und ergänzte die Wanderausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ um eine künstlerische Perspektive auf koloniale und sexualisierte Gewalt. Nach dem Ende der Ausstellung wurde die Statue nach Bonn gebracht, wo sie im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung enthüllt wurde.

Feierliche Enthüllung

Die Enthüllung wurde von einer besonderen Performance begleitet. Organisiert von der “Masan, Changwon, and Jinhae Civil Assembly for Japanese Military Sexual Slaves” präsentierte die koreanische Künstler*innengruppe “The Fifth Voice” eine interdisziplinäre Darbietung aus Tanz und Aktionskunst, die das Unrecht sexualisierter Kriegsgewalt angeklagte und zugleich Raum für kollektives Erinnern, Heilung und Solidarität schafft. Die Performance verlieh der Veranstaltung eine eindrucksvolle künstlerische Tiefe und machte sie zu einem besonderen kulturpolitischen Ereignis. 

Mit der Aufstellung im Innenhof des Frauenmuseums wird „Đồng Mai“ Teil eines Ortes, der sich seit Jahrzehnten mit Widerstand, Gerechtigkeit und Aufarbeitung befasst. Das 1981 gegründete Bonner Frauenmuseum – das erste seiner Art weltweit – macht seitdem Frauen und ihre Geschichten in Kunst, Geschichte und Gesellschaft sichtbar. Mit seinem Fokus auf feministische Perspektiven und kritische Erinnerungskultur bietet es der Friedensstatue einen besonders passenden Rahmen.

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