In einer Zeit, die vom weltweiten zunehmenden Nationalismus und der Polarisierung der Nachrichtenmedien geprägt ist, ist Miki Dezaki‘s Film „Shusenjo: The Main Battlefield of the Comfort Women Issue“ umso wichtiger.
Der Dokumentarfilm behandelt die „Trostfrauen“-Problematik, die sowohl in Japan als auch in Südkorea häufig in den Nachrichten thematisiert wird, jedoch nie mit der Tiefe, die das Thema dringend benötigen würde. Das Ergebnis ist eine Berichterstattung, die der breiten Öffentlichkeit Informationen präsentiert, die meistens der Haltung der Regierung des jeweiligen Landes entspricht. Folglich entsteht eine Situation, in der gegenseitiges Verständnis und Versöhnung unmöglich scheinen. Dies zeichnet Dezaki mithilfe von von Interviews von japanischen Rechtsradikalen aber auch Kämpfer*innen für die “Trostfrauen” nach.
Kürzlich wurde von dem Regisseur ein Addendum zum Film auf seinem YouTube Kanal veröffentlicht. Dieses thematisiert genauer Japans frühere Entschuldigungen für das Problem der Trostfrauen und erklärt Unerlässlichkeit einer rechtlichen Verantwortung seiten Japans.
Die Vorführung am 28. Oktober 2022 im gemütlichen City-Kino Wedding erlangte reichlich Zulauf von Interessierten aber auch Zuschauer*innen, die mit dem Thema „Trostfrauen“ noch nicht vertraut waren. Der Film erwies sich als informativ, spannend und unterhaltsam für alle.
Wie vom Regisseur gewollt, lieferte „Shusenjo“ ausführliche Informationen und einen multiperspektivischen Kontext, der am Anschluss der Vorführung zu einem spannenden Q&A und einer Diskussionsrunde zwischen Dezaki und den Besucher*innen führte.
Der Film wurde im Rahmen Miki Dezakis Besuchs auch in Hamburg und Kassel gezeigt.