Ab dem 10.09. ist im Kunstmuseum Wolfsburg die Friedensstatue als Teil der Ausstellung Empowerment zu sehen. Die Ausstellung möchte darauf aufmerksam machen, dass auch heute noch strukturelle Macht- und Ungleichheitsverhältnisse dafür sorgen, dass Frauen und queere Menschen nicht gleichberechtigt sind und oftmals sogar in Unterdrückung oder Gefahr leben. Die rund 100 künstlerischen Arbeiten aus etwa 50 verschiedenen Ländern, die in der Ausstellung gezeigt werden, bilden die Reaktion verschiedener Künstler*innen auf diese Realitäten ab und geben einen globalen Überblick über Feminismen und politische Kunst des 21. Jahrhunderts.
Im Rahmen von sieben Themenfeldern, die sich aus der weltweiten Recherche von Kunstwerken ergeben haben (Protest & Empowerment, Gender & Identity, Herstories & Other Narratives, Desired & Violated Bodies, Labour of Care, Planetary Challenges, Feminist Futures), werden mit den Kunstwerken u. a. folgende Fragestellungen untersucht: Wie agieren Künstler*innen in der postkolonialen, digitalen Gegenwart aus ihrer jeweiligen Situation heraus? Welches emanzipatorische Verständnis liegt ihrer Kunst zugrunde? Wie weiten sie den Blick auf eine feministisch orientierte Zukunft? Die Friedensstatue wird im Themenfeld „Desired & Violated Bodies“ ausgestellt.
Bei der Vernissage am 09. September wird auch das Künstlerpaar Eun-Sung Kim und Seo-Kyung Kim zu Gast sein. Weitere Informationen zur Ausstellung sind hier zu finden.
Anerkennung für künstlerischen Wert der Friedensstatue
Der Korea Verband hebt hervor, dass die Friedensstatue nun in einem künstlerischen Kontext zu sehen ist, und über die Ausstellung mit den anderen Kunstwerken in einen Dialog zu den Themen Feminismus, Gleichberechtigung und Postkolonialismus tritt.
„Viele Menschen übersehen, dass die Friedensstatue ein Kunstwerk ist“, sagte Nataly Jung-Hwa Han, die Vorsitzende des Korea-Verbands. „Ich freue mich sehr, dass die Statue nicht nur in der Zivilgesellschaft, sondern auch in der Kunstwelt für ihren einzigartigen künstlerischen Wert Anerkennung erfährt.“ Außerdem erläutert sie, dass dies ein weiterer Erfolg für die seit mehr als 30 Jahren fortwährende „Trostfrauen-Bewegung“ in Deutschland sei.
Friedensstatue, 2011, Bronze, 160 × 180 × 123 cm, Installationsansicht Sprachlosigkeit – Das laute Verstummen, Japanischer Palais, Dresden, 2021 (Foto: Song Got)
Noch bis 18. September: Checkpoint. Grenzblicke aus Korea
Seit Mai ist im Kunstmuseum Wolfsburg auch die Ausstellung Checkpoint. Grenzblicke aus Korea zu sehen. Basierend auf dem REAL DMZ PROJECT und adaptiert und kuratiert von KIM Sun Jung werden hier 35 Kunstwerke gezeigt, die sich mit der politisch wie kulturell komplexen Situation in dem geteilten Land auseinandersetzen und faszinierende Einblicke in das Leben mit Grenzerfahrungen bieten. Die Ausstellung ist noch bis zum 18. September zu sehen – eine perfekte Gelegenheit also um gleich beide Ausstellungen in Wolfsburg zu besuchen.
Mehr Informationen zu Checkpoint: Grenzblicke aus Korea findet ihr hier.
Titelbild: Laetitia Ky, pow’hair, 2022, ©Courtesy the artist and LIS10gallery