In dem Projekt „Setz dich neben mich!“ des Korea Verbands und des Museums für Trostfrauen werden Jugendliche ab 14 Jahren von einem besonderen Kunstwerk, der Moabiter „Friedensstatue“, inspiriert.
Die Bronzestatue verkörpert die sogenannten „Trostfrauen“, ca. 200.000 Mädchen und Frauen, die durch das japanische Militär im Zweiten Weltkrieg sexuell versklavt wurden. Die Friedensstatue steht für den Mut der Frauen, das Schweigen zu brechen und für ihren langen Kampf um Anerkennung des Kriegsverbrechens. Das Besondere an der Statue ist der leere Stuhl neben der sitzenden Figur in Mädchengestalt. Er lädt die Betrachtenden ein, sich neben sie zu setzen und gemeinsam mit ihr an die Vergangenheit zu erinnern und in die Zukunft zu blicken, um die Geschichte nicht zu vergessen und Wiederholungen zu vermeiden.
In dem Projekt „Setz dich neben mich!“ werden vier Jugendgruppen von Karame e.V., dem Mädchen-Kulturtreff Dünja, den Falken Berlin-Neukölln und von jubel³ mit Gebärdensprache e.V. in einwöchigen Workshops in den Sommerferien Beispiele sexualisierter Gewalt, wie das „Trostfrauen“-System, Wehrmachtsbordelle, KZ-Bordelle sowie weitere Beispiele der Gegenwart kennenlernen und Bezüge zu ihrer eigenen Lebensrealität herstellen. Ihre Gedanken und Assoziationen mit dem leeren Stuhl halten sie in künstlerischen Projekten fest: in Rap-Songs, Performances, Animationsfilmen oder selbstgebauten Stühlen. Am 21. August 2021 werden die Ergebnisse der Jugendgruppen an der Friedensstatue in Berlin-Moabit vorgestellt. Nach den Sommerferien wird das Projekt mit Schüler*innen der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule fortgesetzt.
Das Projekt wird vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung, Demokratie in der Mitte im Rahmen des Programms Demokratie Leben und der Stiftung Umverteilen gefördert.