Als im Oktober 1979 Präsident Park Chung-Hee nach 18-jähriger Militärherrschaft durch seinen eigenen Geheimdienstchef, Kim Jae-Kyu, erschossen wurde, hoffte die Bevölkerung auf die Demokratisierung des Landes. Zwei Monate später, im Dezember 1979, putschte sich jedoch General Chun Doo-Hwan an die Macht. Südkorea stand nun erneut unter der Herrschaft einer Militärregierung. Als am 17. Mai Chun Doo-Hwan durch den Putsch die Regierungsmacht an sich riss, kam es landesweit zu Massenunruhen und Protesten.
Am 18. Mai 1980 schlug das Militär die Proteste in Gwangju gewaltsam nieder. In den folgenden zehn Tagen wurden zahllose Menschen verhaftet und getötet. Die Geschehnisse wurden vertuscht, bis sich die Militärdiktatur 1987 durch die Zuspitzung der Proteste dem Willen der Bevölkerung ergab. Der Aufstand von Gwangju 1980 wird heute als Meilenstein für die Demokratisierung Südkoreas gesehen. Wir erleben heute, dass der Geist von Gwangju Menschen in ganz Ostasien Hoffnung schenkt, ganz aktuell auch den Protesten für die Demokratie in Hong Kong.
Eine Fotoausstellung zur Demokratiebewegung in Südkorea
Die Ausstellung vom 13. Dezember 2019 bis 28. Februar 2020 im Raum 81+ in der Limburger Straße 33, 61479 Glashütten zeigt eine Auswahl der ehemals verbotenen Fotografien des Aufstandes, die von Journalisten und Zivilisten unter Lebensgefahr aufgenommen wurden. Seit Juli 2011 gehören die Bilder zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.
Die Ausstellung wird am Freitag, dem 13.12.2019 eröffnet. Weitere Informationen zur Eröffnungsveranstaltung finden Sie hier:
Mehr zur EröffnungsfeierDie Ausstellung hat immer mittwochs und freitags 9-12 Uhr und 14-18 Uhr geöffnet. Weitere Besuche sind nach Vereinbarung möglich. Vom 20. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020 ist die Ausstellung geschlossen. Weitere Informationen können unserer Sonderseite zur Fotoausstellung entnommen werden:
www.gwangju1980.deDie Ausstellung wird organisiert vom Korea Verband in Berlin in Kooperation mit Raum 81+ und der May 18 Memorial Foundation.
Über den Raum 81+
81+ steht für die zahlreichen Opfer, die bei Menschenrechtsverletzungen durch die staatlichen Behörden ums Leben kamen. Im Jahr 2000 wurde in Südkorea die Wahrheitsfindungskommission gegründet um die ersten 80 ungeklärte Fälle aufzuklären. 81+ steht für die vielen weiteren Todesfälle und Menschenrechtsverletzungen, die noch nicht aufgeklärt wurden. Der Raum 81+ will an die Opfer von Menschenrechtsverletzungen erinnern, damit sich die Geschichte nicht wiederholt und wir Menschenrechtsverletzungen heute nicht vergessen und zukünftig verhindern.
Kontakt:
Kyung-Sook Kohl
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