Migration, Spendenaufruf, Südkorea

Sammelaufruf: Dokumentation der Migrationsgeschichte von koreanischen Krankenpflegerinnen

Die Stadt Seoul startete am 31. Mai 2016 einen Sammelaufruf für Materialien aus der Alltagsgeschichte koreanischer Krankenpflegerinnen, die in den 1960er und 70er Jahren nach Deutschland migrierten. Die Ausstellungsstücke sollen auf dem Seoul Photo Festival sowie 2017 im Seoul Museum of History ausgestellt werden. Der Korea Verband unterstützt den Aufruf und bittet seine Mitglieder sowie Freundinnen und Freunde um Mithilfe.

Es werden verschiedene Gegenstände gesucht, die Sie persönlich mit Ihrer Ankunft und Ihrer Migration nach Deutschland verbinden und selbstverständlich auch mit Ihrer Tätigkeit als Krankenpflegerin. Es kann sich dabei um verschiedene kleine und große Dinge handeln, die Sie gerne für die Ausstellungen zur Verfügung stellen würden. Bis zum 31. Dezember 2016 können Gegenstände gespendet werden.

Wir haben in diesem Beitrag den Aufruf des Bürgermeisters der Stadt Seoul, Park Won-soon, ergänzt. Diesen können Sie auch im Original herunterladen. Bei Fragen zu dem Projekt bitten wir Sie sich direkt an den Ansprechpartner zu wenden. Die Kontaktdaten finden Sie am Ende des Beitrags.

Sie finden die Ausschreibung auch auf der Seite des Seoul Museum of History und auf Berlin Report. Weitere Informationen können Sie auf koreanisch auf dem Blog zum Projekt nachlesen: 한독이주여성아카이브


 

Logo der Stadt Seoul

OFFICE OF THE MAYOR

Aufruf zur Dokumentation der Alltagsgeschichte von südkoreanischen Krankenpflegerinnen in Deutschland

Wie fühlte es sich wohl an, als die südkoreanischen Krankenpflegerinnen damals ihre Reise nach Deutschland antraten? Wie sehr vermissten die jungen Frauen ihre Heimat, während sie in einem fremden Land arbeiteten?

Vor genau 50 Jahren wurden junge Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege durch The Korea Overseas Development Corporation nach Deutschland rekrutiert. Somit begannen südkoreanische Krankenpflegerinnen ab Januar 1966 in großer Anzahl in deutschen Krankenhäusern zu arbeiten.  Mehr als zehntausend Koreanerinnen wurden insgesamt von Deutschland angeworben.

Durch ihre Gewissenhaftigkeit und harte Arbeit unterstützten sie nicht nur ihre Familien in der Heimat finanziell, sondern trugen auch erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung Südkoreas bei. Vor allem leisteten sie einen großen Beitrag in den Gesundheitswesen und Gemeinden sowohl in Deutschland als auch in Korea. Manche von ihnen setzten sich aktiv zur Demokratisierung der südkoreanischen Gesellschaft ein.

Die Gesellschaften des 21. Jahrhunderts kommunizieren über Grenzen hinweg und schaffen stets neue Kulturen. Auch Südkorea hat sich gemeinsam mit Menschen verschiedener Nationalitäten und kultureller Hintergründe zu einer multikulturellen Gesellschaft entwickelt.

Die Erfahrungen und besonderen Geschichten der Krankenpflegerinnen, die vor 50 Jahren in Deutschland ein neues Leben begannen oder auch nach ihrer Rückkehr nach Südkorea weiterhin in der deutschen und südkoreanischen Zivilgesellschaft wirkten, erweisen ein äußerst wertvolles historisches Vermächtnis. Diese bedeutsamen Erfahrungen müssen dokumentiert sowie daran erinnert werden.

Die Stadt Seoul möchte daher Gegenstände und Materialien aus dem Alltag der südkoreanischen Frauen, die damals nach Deutschland migrierten, sammeln, um diese 2016 auf dem Seoul Photo Festival sowie 2017 im Seoul Museum of History auszustellen. Ich hoffe damit Ihre wertvollen Erfahrungen mit der Öffentlichkeit teilen zu können, um aus der Vergangenheit zu lernen und neue Werte für die Zukunft auszuloten. In diesem Sinne möchte ich alle ehemaligen oder noch aktiven südkoreanischen Krankenpflegerinnen, ihre Partner, Familien, Freunde, Nachbarn sowie Kolleginnen und Kollegen um ihre aktive Beteiligung an diesem Projekt bitten.

Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüßen,

Won-soon Park
Bürgermeister der Stadt Seoul
Republik Korea

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파독 간호사 생활역사 자료 기증 요청서

낯선 독일로 떠나는 기분은 어떤 것이었을까요? 그리고 낯선 땅에서 일하고 살면서, 고국을 얼마나 그리워했 을까요? 2016년 올해는, 해외개발공사의 모집으로 한국인 간호여성들이 독일로 이주한 지 50주년이 된 해입니 다. 1966년 1월, 한국 여성들이 대규모로 독일 병원에 취업한 것을 포함하여 대략 1만여 명이 독일 사회로 이주 하였습니다. 이 분들은 낯선 독일 땅에서 성실히 일하여 한국의 가족들을 지원함으로써 어려웠던 한국 경제발 전에 크게 기여하였습니다. 더 나아가 한국과 독일의 의료 요양기관 및 지역 사회에서 모범적인 일원이 되었을 뿐만 아니라 한국 사회의 민주화를 위해서도 지원을 아끼지 않았습니다.

21세기 현대 사회는 국경을 넘어 소통하고, 새로운 문화를 만들어가고 있습니다. 한국사회도 다양한 국적과 문화적 배경을 가진 개인들과 함께 다문화 사회를 형성하였습니다. 50년 전 독일로 이주하여 삶의 토대를 구축하거나, 귀국하여 독일과 한국 시민사회의 주역으로 살아오신 한국인 간호여성들의 경험은 한국사회의 발전적 미래를 모색하기 위해 소중한 시대유산입니다. 기록하고 기억하고, 기념해야 합니다.

이에 서울시는 1960-70년대에 독일로 이주했던 한국 간호여성들의 생활역사 자료를 수집하여 2016년 서울시사진축제와 2017년 서울역사박물관에서 전시하고자 합니다. 이것이 과거의 경험을 공유하고, 현재와 소통하고 미래의 새로운 가치를 모색하는 계기가 되기를 바랍니다. 시민 여러분들의 적극적인 참여를 부탁드립니다.

박원순
서울특별시장

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Koreanisch-Deutsches Frauen-Migrations Archiv Projekt
(한독이주여성아카이브)

Veranstalter (사업 주최 ): Kunst und Kulturabteilung der Stadt Seoul (서울시 문화예술과)
Unterstützer (사업 후원): Historisches Museum Seoul (서울역사박물관)
Projektleitung (사업 책임): Prof. Dr. Yi Hee Young, Fakultät für Soziologie, Daegu Universität (이희영, 대구대학교 사회학과 교수, 다문화사회정책연구소)

Kontakt (독일 담당):

Ansprechpartner: Choe Dong-Ha (최동하)
Mobil: +49 (0)178 – 332 5102
E-mail: herstory.kgm@gmail.com
Blog: www.cafe.naver.com/herstorykgm
Adresse: c/o Korea Verband, Rostocker Str. 33, 10553 Berlin