Trostfrauen, Veranstaltungen

AG Kunst „Dalbit“ auf dem Friedensfestival Berlin 2014

Der Korea-Verband e.V. lädt zur Ausstellung „Vergiss Mein Nicht!“ auf dem Friedensfestival Berlin 2014 ein. Das Zelt des Korea-Verband e.V. wird zum Gesamtkunstwerk über „Trostfrauen“.

Frau LEE Ok-seon (87 J.), eine der ehemaligen „Trostfrauen“, besucht zum zweiten Mal Deutschland. Zu diesem Anlass veranstaltet die AG Kunst „Dalbit“ im Korea-Verband e.V. eine Ausstellung in einem 3m x 9m großen Zelt. Es soll als Gesamtkunstwerk an jene Zelte erinnern, die auf den Kriegsschauplätzen provisorisch aufgeschlagen wurden und in denen die jungen Frauen als „Sexsklavinnen“ wie am Fließband die Soldaten „trösten“ mussten.

Wichtige Manhwas (Koranische Comic Zeichnungen), gemalte Bilder von und über „Trostfrauen“, die Installation „Schwarzes Zimmer“ u.v.m. werden dort zu sehen sein. Darüber hinaus wird es mehrere Performances geben. Hier einige Impressionen der gezeigten Bilder:


Unser Programm:

Ort: Friedensfestival auf dem Alexanderplatz, Zelt 39

14.08., 19 Uhr: Ausstellungserföffnung

Impression der Lotusblüten-Performance
Impression der Lotusblüten-Performance
  • Begrüßungen: Lee Ok-Seon, Han Nataly Jung-hwa (Vorstandsvorsitzende Korea-Verband e.V.), Chang Kyuri (Kuratorin, AG Kunst „Dalbit“ im Korea-Verband e.V.
  • Eine Tanzaufführung „Salpuri“ von Kim Keum-seon (Tanzgruppe Kaya) und dazu die Kalligraphie-Performance „Fliegende Lotusblüten“ von Ha Junghee
  • Gemeinsamer Umtrunk und kleiner Imbiss

15.08.: Zweiter Ausstellungstag

  • Ausstellung geöffnet ab 11 Uhr bis 20 Uhr
  • 16.00 Uhr Performance von Czarnobyl (Demian Terlecki)

16.08.: Dritter Ausstellungstag

  • Ausstellung geöffnet ab 11 Uhr bis 20 Uhr
  • Performances: N.N.

17.08.: Bühnenprogramm und Ausstellungsabschluss

  • Ausstellung geöffnet ab 11 Uhr
  • Bühnenprogramm auf der Hauptbühne:
    • 15.00 Uhr: Koreanische Percussion der Gruppe „DoodulSori“
    • 15.15 Uhr: Podiumsdiskussion: „Warum kein Friedensvertrag? – Korea seit 61 Jahren im Kriegszustand!“ mit Prof. Dr. Rim Min Sik und Dr. Rainer Werning, Moderation Prof. Helga Picht
    • 16:15 Uhr: Performance „Comfort Women“ von Motomura Kazuma Glen
    • 16:45 Uhr: Bericht von Lee Ok-Seon „Überwindung der Scham für die Zukunft der Frauen“
  • Finissage ab 18 Uhr im Zelt

Unsere Künstler_innen:

Czarnobyl (Demian Terlecki) arbeitet mit Künstlerschablonen und fertigt damit beeindruckende Porträts an. Weitere Eindrücke von seiner Arbeit gibt man auf seinem Blog und auf seinem Flickr.

Kazuma Glen Motomura ist ein verwirrter Japanisch/Englisch-Simbabwischer Mann. Bekannt als der bodypoet verbindet er Streetdance, zeitgenössischen Tanz und Kampfkunst mit seinen verbalen Fähigkeiten. Als Tänzer wirkte er als solo Model/Tänzer für: Levis Engineered Jeans 10th anniversary in Japan, sowie für andere Werbungen für Firmen wie Panasonic, Fuji Film und UNIQLO. Live Performances machte er in denUnited Nations Head Quarters bei einer Japan Society Gala mit Yoko Ono, MGM Grand Las Vegas, 42nd street Duke, Central Park Summerstage (NY) u.a., als solo Darsteller und mit verschiedenen Kompanien wie dem Spinnin Ronin Martial Arts Dance Theater, Akim Funk Buddha, Juxtapower-South Africa, Perrine Valli (Frankreich) u.a., sowie bei der Johannes Passion Berlin. Er ist an der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern in verschiedenen Formen interessiert; Bildender Kunst, Fotografie, Film, Musik und Events an gewöhnlichen und ungewöhnlichen Orten.

‚DoodulSori‘ (두들소리)

Das in Europa einzigartige professionelle Perkussions– und Tanzensemble für traditionelle koreanische Performance-Kunst spielt koreanische Metallgongs, Fass- und Sanduhrtrommeln nach alten, überlieferten Melodien/Rhythmen, in für die Bühne bearbeiteter Form.

SamulNori steht für eine modernisierte Form der traditionellen koreanischen Perkussionsmusik. Sie hat ihre Wurzeln in der Volks- und Bauernmusik, im Schamanismus, im Buddhismus und in der früheren koreanischen Militärmusik. Über Jahrtausende wurden die Rhythmen von einer Generation zur nächsten mündlich weitergegeben. Sie standen in einem engen Zusammenhang mit dem Leben auf dem Lande und begleiteten die Menschen bei der Feldarbeit, in Kriegen, bei schamanischen bzw. buddhistischen Riten und allen anderen großen Festen im Dorf.

Das nach der japanischen Besatzungszeit und dem Koreakrieg fast verloren gegangene Kulturgut wurde in den 70er Jahren u.a. von einer vierköpfigen Künstlergruppe gesammelt, neu geordnet, variiert und für eine moderne Bühne weiterentwickelt. Die daraus entstandene Performanceform SamulNori, was wörtlich übersetzt „Das Spiel von vier Dingen“ bedeutet, steht für ein Musikgenre, in der vier typische Instrumente einen unverwechselbaren Gesamtklang bilden: Changgo, eine sanduhrförmige, zweiseitige Trommel, die den ausgefeilten Rhythmus trägt. 2. Kk´waengari, ein kleiner Metallgong, der die Melodiestruktur und die Dynamik im Zusammenspiel leitet. 3. Buk, eine Fasstrommel, die den Grundpuls spielt. 4. Ching, der große nachhallende Metallgong markiert das Metrum innerhalb eines Karak´s.