Der Korea-Verband lädt alle Interessierte und Freunde zum 38. Korea Madang am 06. August 19 Uhr im royals & rice (Torstraße 164, Berlin). Diesmal dreht sich alles um traditionelle Elemente im modernen koreanischen Theater. Jan Creutzenberg gibt einen Überblick der wichtigsten historischen Strömungen und stellt einige jüngere Theaterstücke vor, die sich auf produktive Weise mit der Rolle von Traditionen heute auseinandersetzen. Dr. phil. habil. Kai Köhler wird moderieren.
Hintergrund: In den letzten Jahren erzielten koreanische Inszenierungen von Shakespeare-Dramen weltweit ein großes Echo. Regisseure wie Oh Tae-suk (The Tempest), Yang Jung-Ung (A Midsummer Night’s Dream) und Lee Yun-taek (Hamlet) verbinden auf unterschiedliche Weise koreanische Traditionen mit westlichen Klassikern. Doch bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts, als Theaterformen aus Europa erstmals ihren Weg nach Korea fanden, experimentieren kreative Theatermacher mit traditionellen Elementen auf der neuen Bühne. Auf der Suche nach einem genuin koreanischen Theater für ein zeitgenössisches Publikum kombinieren sie traditionelle Erzählungen, Körpertechniken und kulturelle Praktiken mit neuen Texten, Stoffen und ästhetischen Konzepten. Die Bretter, die die Welt bedeuten, werden so zu einem Ort des Dialoges zwischen Eigenem und Fremdem, wo sich wandelnde Identitäten artikulieren und vergessene oder verdrängte Themen aus neuen Perspektiven beleuchtet werden können.
Zur Person: Jan Creutzenberg hat Theaterwissenschaft, Kulturwissenschaft und Philosophie in Berlin und Paris studiert. Seitdem er 2006 eine französisch-koreanische Ko-Produktion von Molières Bourgeois Gentilhomme sah, beschäftigt er sich mit Theater in und aus Korea. Zur Zeit lebt er in Seoul, wo er für ein Promotionsprojekt über das traditionelle Erzähltheater Pansori forscht. Erste Zwischenergebnisse und Eindrücke aus der Welt des Theaters und der Musik sind in seinem Blog zu finden.
Moderation: Dr. phil. habil. Kai Köhler unterrichtete 2002-2007 und 2010-2012 in Seoul deutsche Sprache und Literatur. Er arbeitet als Literaturwissenschaftler und Publizist in Berlin.
Anmeldung: Eintritt ist frei. Aus Platzgründen wird um Anmeldung gebeten unter mail@koreaverband.de oder +49-(0)30–3980 5984