Vorträge und Panel – Diskussion zur transnationalen Adoption aus Korea
Freitag, 18.05.2012 19.00 – 21.00 h
Ort: Koreanische Kulturabteilung, Leipziger Platz 3, 10717 Berlin
mit anschließendem Get-Together
Referenten / Künstler: Anja Michaelsen, Kate Hers, Kim Sperling
Moderation: Jee-Un Kim
In der Diskussion koreanischer Migration und Diaspora findet die Geschichte der transnationalen Adoption in den seltensten Fällen Beachtung. Dabei ist Südkorea im 20. Jahrhundert das Land mit der längsten Adoptionsgeschichte. Seit 1953 wurden (und werden) mindestens 200.000 Kinder ins westliche Ausland entsendet.
Im Adoptivland markieren Adoptierte eine Schnittstelle von Mehrheitsgesellschaft und koreanischer Community bzw. eine besondere Form der ‚Re-Migration’ von Auslandskoreaner/innen nach Korea. Dabei werden komplizierte Fragen der Zugehörigkeit, (trans)nationaler Identität, Rassismuserfahrung, Familienbindung, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowohl in Mehrheits- als auch in migrantischer Community aufgeworfen.
Auf der Veranstaltung wird Adoptionsmigration aus drei verschiedenen Perspektiven betrachtet und in Zusammenhang mit Fragen von Migration und Diaspora gestellt: Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive, als kreative Auseinandersetzung im Bild, als provokative künstlerische Interaktion. Historische Kontexte und biographische Themen werden aufeinander bezogen.
Asiatische Deutsche werden in Deutschland vielfach als „unsichtbare“ Minderheit bezeichnet. Koreanische Adoptierte erscheinen in ihrer spezifischen Situation doppelt unsichtbar. Sie melden sich heute als Erwachsene selbst zu Wort und werfen einen kritischen Blick auf ihre eigene und kollektive Geschichte.
Eine Veranstaltung des Korea-Verbands in Kooperation mit korientation e.V.
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Korea-Madang“
Eintritt frei