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Japanisch-Koreanische Solidarität bei der Mahnwache für Trostfrauen

10.8.2011 Berlin am Wittenbergplatz von 17-19 Uhr.

 
Pressemitteilung
Japanisch-Koreanische Solidarität bei der Mahnwache für Trostfrauen
Stand: 28.7.2011
Pressearbeit: Antje Grabenhorst
 
Foto: Tsukasa Yajima/Japan, Mittwochs-Demonstration der ehemaligen „Trostfrauen“ in Seoul/Korea mit 박옥련 PARK Oklyeong, 박옥선 PARK Okseon und 지도리 JI Dori. Sie können das Foto für die Ankündigung der Mahnwache honorarfrei verwenden. Bitte nennen Sie den Namen des Fotografen.
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Mahnwache für die Zwangsprostituierten des japanischen Militärs im 2. Weltkrieg
Nie wieder Krieg! Nie wieder sexuelle Gewalt!

 
Datum: Mittwoch 10. August 17-19 Uhr
Ort: Berlin, Wittenbergplatz, Südseite, Tauentzienstr./Ecke Ansbacher Str., nähe KaDeWe und Brunnen
 
Anlass
  • Vor 20 Jahren: 14. August 1991
    KIM Hak Soon machte am Vortag des Jahrestages der Kapitulation Japans ihre erste Zeugenaussage über ihre Zeit als „Trostfrau“ des japanischen Militärs. 
    Durch sie ermutigt gingen allein in Süd-Korea weitere 300 Frauen an die Öffentlichkeit. Von diesen leben leider nur noch 72.
  • Vor 66 Jahren: 15. August 1945
    Kapitulation Japans und damit Ende des Asien-Pazifik-Krieges
  • Vor 19 Jahren: 8. Januar 1992
    Seit diesem Tag demonstrieren die „Trostfrauen“ und ihre Mitstreiter/Innen jeden Mittwoch vor der japanischen Botschaft in Seoul/Südkorea. Am 10.8.2011 ist die 982. Mittwochsdemonstration. Deswegen findet die Berliner Mahnwache an einem Mittwoch statt, und nicht am 14. oder 15.
Hintergrund
Vor und während des 2. Weltkriegs verschleppte die japanische Regierung über 200.000 Mädchen und junge Frauen. Das Militär misshandelte sie sexuell und nannte sie Ianfu (jap. Trostfrau). Obwohl Regierungsmitglieder 1993 Forschungsergebnisse dazu anerkannten, verweigert die Regierung bis heute eine offizielle Entschuldigung und Entschädigung. Niemand der Verantwortlichen wurde bestraft. 1995 gründete die japanische Regierung den „Fonds für asiatische Frauen“, gespeist aus privaten und Regierungsgeldern. Doch die Zahlungen an 360 ehemalige „Trostfrauen“ wurden als „medizinische Unterstützung und Sozialhilfe“ bezeichnet, nie als „Entschädigung“. Viele japanische Städte haben mittlerweile eine Resolution für die Anliegen der „Trostfrauen“ unterzeichnet.
 
Forderungen der „Trostfrauen“ an die japanische Regierung
  • Untersuchung der Verbrechen, Zugang zu allen Dokumenten, Anerkennung der Wahrheit.
  • Offizielle Entschuldigung, und offizielle Entschädigung für die Überlebenden und ihre beeinträchtigten Familien.
  • Aufnahme der japanischen Verbrechen in japanische Geschichtsbücher.
  • Bau eines Museums und eines Mahnmals
  • Verurteilung der Verantwortlichen
Es gibt nur noch wenige Überlebende, alle über 80 Jahre alt. Die Erfüllung ihrer Forderungen wäre ein Meilenstein auf dem Weg in eine friedliche Zukunft für Asien und die Welt.
Dies ist keine Mahnwache gegen Japan!
Im Gegenteil. An der Vorbereitung haben Japanerinnen und Japaner mitgewirkt. Die Solidarität ist groß. Seit Erdbeben, Tsunami und Reaktor-Katastrophe sammeln ehemalige „Trostfrauen“ in Südkorea Geld für Überlebende in Japan, u.a. für die ehemalige „Trostfrau“ SONG Shindo, die in Sendai/Japan lebte, bevor die Katastrophe im März 2011 ihr Haus zerstörte und sie nach Tokio floh. Ihr Überleben verdankt sie übrigens ihrem Hund, der die Katastrophe offensichtlich ahnte und weglief. Sie rannte ihm hinterher und überlebte.
 
Veranstalter der Mahnwache ist das „Projekt 700“.
Es organisierte am 15. März 2006, dem Tag der 700. Mittwochsdemonstration der „Trostfrauen“ in Seoul, die erste Mittwochs-Demonstration in Berlin. Mitstreiterinnen von „Projekt 700“ im Jahr 2011: Japanische Fraueninitiative Berlin, Koreanische Frauengruppe in Deutschland, Koreanische Friedensgruppe in Deutschland, Internationales Koreanisches Frauennetzwerk in Deutschland, AG „Trostfrauen“ im Koreaverband
 
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