Trostfrauen
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7.11.2008 Berlin | Der unaufgelöste Schmerz der „Zwangsprostituierten“

Europa Kampagne für Rehabilitation und Versöhnung

Freitag, 7. November 2008, 18:30 Uhr
Freie Universität Berlin, „Rost- und Silberlaube“
Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
Seminarzentrum, Raum L 113 (gegenüber der Mensa II)

Erinnerungen verblassen mit der Zeit und gehen verloren mit jedem Zeugen, der stirbt.

Ein unvorstellbar grausames Kapitel der Geschichte bedeuten die perfide geplanten und akkurat ausgeführten „Zwangsverschleppungen“, d.h. Betrug und Entführungen von Mädchen und junger Frauen aus Korea, China, Taiwan und weiterer asiatischer Länder während des Asien-Pazifik-Krieges (1931-1945) durch die japanische Armee. Sie wurden als „Sexsklavinnen“ vor Kriegsschauplätzen in Bordellen zur Prostitution mit den japanischen Soldaten gezwungen und sollten so den Kampfgeist der Soldaten steigern. Nur wenige dieser sog. „Trostfrauen“ überlebten diese Tortur und kehrten heim, doch zahlreiche blieben in der Fremde zurück. Die Heimgekehrten mussten alleine und verborgen mit ihrem Schicksal als „Schande“ fertig werden. Erst 1991, nach mehr als 50 Jahren durchbrach eine der Zeitzeugen – Frau KIM Hak-Soon das gesellschaftliche Tabu und erzählte öffentlich über ihre grauenvollen Erlebnisse. Seither meldeten sich die Opfer aus Südkorea, Nordkorea und anderen betroffenen asiatischen Ländern und versuchten, bislang vergeblich, gegen die japanische Regierung ein Schuldeingeständnis einzuklagen. Trotz massiver Proteste von einer breiten internationalen Solidargemeinschaft hält sich die japanische Regierung zurück, sich offiziell bei den Betroffenen zu entschuldigen und sie zu entschädigen. Ein ernsthaftes Eingeständnis der Verbrechen und eine offizielle Entschuldigung bei den Opfern würden nicht nur eine Wiederherstellung der Würde dieser Frauen, sondern auch für den Frieden im asiatischen Raum überhaupt bedeuten. Jedoch verharrt sie im Schweigen und die Zahl der lebenden Zeitzeuginnen wird immer geringer.

Eine der wenigen noch reisefähigen Zeitzeuginnen, Frau KIL Won-Ok, will am Freitag, den 7. November 2008 in Berlin über ihre Erfahrung sprechen, damit eine solche Gewalttat nicht erneut an junge Mädchen und Frauen verübt wird.

The Korean Council for the Women Drafted for Military Sexual Slavery by Japan (Korean Council) plant den Bau eines Museums „Krieg und die Menschenrechte von Frauen“, welches eine wichtige Arbeit für die Vergangenheitsbewältigung und damit ein zukunftsorientiertes Projekt darstellt.

Endfassung von FleyerDeutsch)(pdf)

Programm:

  • Moderation (10 Min.): Begrüßung und Einführung
  • KIL Won-Ok (30 Min.): Zeugenbericht mit deutscher Übersetzung
  • Plenum (20-30 Min.): Fragen und Antworten in kor./dt.
  • Pause
  • AHN Son-Mi (20 Min.): Vortrag und Präsentation mit deutscher Übersetzung
  • JEONG Ok-Hee (20 Min.): „Was kostet wohl ein Sternenhimmel?“

Veranstaltet von: The Korean Council for the Women drafted for Military Sexual Slavery by Japan und der Organisations- und Unterstützungsgruppe der Europa Kampagne für Rehabilitation und Versöhnung in Berlin

(FU Koreanischer Studentenverein, Internationales Koreanisches Frauennetzwerk in Deutschland, Koreanische Frauengruppe in Deutschland, Koreanische Friedensgruppe in Deutschland, Korea-Verband e.V.)

Mit freundlicher Unterstützung von:

Amnesty International, FU Berlin Korea Studien, Stiftung Umverteilen

Kontakt:

HAN Nataly Jung-Hwa
E-Mail: nataly.han[at]gmx.net
Tel: 030-2166 949

Chung-noh Gross
E-Mail: chungnoh[at]web.de
Tel: 030-8031105

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