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Podiumsdiskussion: Wer darf erinnern?

23. August 2023, 18:00 - 20:00

Wer darf erinnern?

Podiumsdiskussion über migrantische und postkoloniale Erinnerungskulturen mit Kemal Karabulut (Dersim Kultur Gemeinde Berlin e.V. / Föderation der Dersim Gemeinden in Europa), Nataly Jung-Hwa Han (Korea Verband e.V.) Tahir Della (Decolonize Berlin e.V. / ISD-Bund e.V.), Taline Akkaya (ARI e.V.) und Tayo Awosusi-Onutor (RomaniPhen e.V.), moderiert von Kimiko Suda (TU Berlin / korientation e.V.).

Wo: Nachbarschaftshaus Urbanstraße, Urbanstraße 21,

10961 Berlin

Wann: Mittwoch, 23.08.2023, 18-20 Uhr. Danach lassen wir gemeinsam im Garten mit Snacks und Getränken den Abend ausklingen.

Wir bitten um Anmeldung über das Kontaktformular (es wird anschließend keine Bestätigungsemail von uns versendet):

Mehr Informationen:

Im Kampf um die Friedensstatue ist in den letzten drei Jahren deutlich geworden, wie sehr die Erinnerungskultur in Deutschland bestimmt wird von einem weiß-deutschen und eurozentrischen Geschichtsverständnis. Obwohl mit dem Aufstellen der Friedensstatue nicht nur für die koreanische Diaspora, sondern auch für viele andere Gruppen mit Migrationsgeschichte, Rassismus- und Sexismuserfahrungen und Kolonialismusbezug ein Ort der Erinnerung geschaffen wurde, weigern sich manche Politiker*innen, die Friedensstatue als universell menschlich zu sehen und nicht nur als „unsere persönliche“ Erinnerung.

Ähnliche Dynamiken in der Auseinandersetzung mit stadtpolitischen Vertreter*innen beobachten wir immer wieder im Kampf migrantischer und nicht-weißer Menschen um Orte des Gedenkens und der Erinnerung, etwa in Bezug auf die Denkmäler für den osmanischen/türkischen Genozid an Armenier*innen und Alevit*innen, den Kampf für ein Afrikanisches Denkmal und die Erhaltung des Denkmals der Sinti*zze und Rom*nja. Obwohl vielerorts in der Politik Prinzipien der Partizipation und Vielfalt betont werden, findet keine Anerkennung von „mitgebrachter“ Geschichte migrantischer Menschen und Menschen mit Rassismus- und Kolonialismuserfahrung statt und emanzipative Partizipationsprozesse in der Erinnerungskultur von migrantischen Selbstvertretungen werden marginalisiert. Gleichzeitig werden noch immer gestohlene Geschichte und Artefakte in deutschen Museen ausgestellt und einbehalten.

In einer Podiumsdiskussion möchten wir daher mit Vertreter*innen verschiedener Communitys dazu diskutieren: Wer darf in dieser Gesellschaft erinnern? Welche Erinnerung findet öffentlichen Raum und Anerkennung – und wessen Erinnerung wird marginalisiert oder verdrängt? Wie können wir weiterhin für die Sichtbarmachung bisher unsichtbarer Geschichten kämpfen? Und wie können wir uns in diesem Kampf unabhängig von Autoritätsinstanzen machen? Zusammen möchten wir neue Maßstäbe für eine emanzipative Erinnerungskultur setzen.

Details

Datum:
23. August 2023
Zeit:
18:00 - 20:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstalter

Korea Verband
Decolonize Berlin

Veranstaltungsort

Nachbarschaftshaus Urbanstraße
Urbanstraße 21
Berlin, 10961 Deutschland
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