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Vermittlung von geteilter Geschichte: Probleme und Perspektiven
7. Februar 2017, 19:00 - 21:00
FreeKorea und Deutschland wurden durch den Zweiten Weltkrieg geteilt. In beiden Ländern stellte und stellt sich die Frage, auf welche Weise die eigene Teilungsgeschichte in Schulen unterrichtet werden soll.
In Südkorea gehen derzeit Millionen Menschen auf die Straße, um unter anderem gegen die Verstaatlichung der Schulbücher zu demonstrieren. Die derzeitige Regierung will das Bild Nordkoreas „zurechtrücken“ und die Präsidentin Park Geun-Hye die Geschichte zugunsten ihres Vaters, Militärdiktator Park Chung-Hee, umschreiben. Auch in Deutschland ist 25 Jahre nach der Wiedervereinigung die Frage aktuell, unter welcher Perspektive die Geschichte der DDR in Schulen vermittelt wird. Welche Stellen werden in den Geschichtsbüchern bewusst ausgelassen und wo werden Feindbilder geschaffen? Welche Perspektiven bietet die gemeinsame Geschichtsschreibung für die gegenseitige Annäherung?
Auf dem Podium diskutieren Expertinnen und Experten über die Veränderungen in der Bildungspolitik in Korea und Deutschland und analysieren welchen Beitrag das Narrativ der Teilung und das jeweilige Geschichtsbild zur Wiedervereinigung leisten können.
Die Veranstaltung wird simultan koreanisch-deutsch gedolmetscht.
Programm
19:00 Uhr Grußwort
Dr. Elisabeth Botsch, Europäische Akademie Berlin
19:10 Uhr Eröffnungsrede
Doris Hertrampf, Botschafterin a.D., Vorsitzende des Regionalverbunds Berlin-Brandenburg der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft
19:25 Uhr Podiumsdiskussion „Vermittlung von geteilter Geschichte – Probleme und Perspektiven
Auf dem Podium:
- Choi Young-Sil, Lehrerin für nordkoreanische Schüler, Seoul-Yong Dong Grundschule
- Dr. Christoph Hamann, Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg
- Prof. Koo Kab-Woo, University of North Korean Studies
- Dr. Jens Hüttmann, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Moderator)
21:00 Uhr Empfang mit kleinem koreanischen Imbiss
Profile der Rednerinnen und Redner
Doris Hertrampf ist Botschafterin a.D. und Vorsitzende des Regionalverbunds Berlin-Brandeburg der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft. Frau Hertrampf war während ihrer Dienstzeit im Auswärtigen Amt 3 Jahre als Presse- und Wirtschaftsreferentin an der Botschaft Seoul tätig. Ab dem Jahr 2002 war sie 3 ½ Jahre lang deutsche Botschafterin in Pjöngjang.
Dr. Choi Young-Sil ist Grundschullehrerin für nordkoreanische Schülerinnen und Schüler an der Seoul-Yong Dong Grundschule. Zuvor arbeitete Sie an der Nordkorea Grundschule und am North Korean Youth Education Support Center des Korea Educational Development Institute
Dr. Christoph Hamann ist Referent am Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg. Er studierte Geschichte, Germanistik, Politik und Soziologie in Erlangen und Berlin und promovierte zum Thema „Visual History und Fotografie“. In seiner Arbeit widmet er sich unter anderem der deutschen Zeitgeschichte nach 1945, den Narrativen von Geschichte und der Unterrichtsentwicklung. Vor seiner Tätigkeit am Landesinstitut für Schule und Medien war unter anderem Studienrat an Berliner Schulen und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Senat.
Prof. Dr. Koo, Kab-Woo ist Professor an der University of North Korean studies und am Institut für Far Eastern Studies an der Kyungnam University, Südkorea. Er promovierte in Politikwissenschaften an der Seoul National University. Er forscht zu Frieden, internationaler Politik sowie zu den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea und Lehrmethoden der Wiedervereinigungsbildung.
Dr. Jens Hüttmann ist Leiter des Arbeitsbereichs schulische Bildungsarbeit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er studierte Politikwissenschaft, Soziologie und VWL an der Universität Leipzig und promovierte an der Arbeitsstelle für Historische Anthropologie der Universität Erfurt. Vor seiner Tätigkeit bei der Bundesstiftung war er Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft und Mitarbeiter am Institut für Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg.
Flyer zur Veranstaltung
Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.
Seminar »Vermittlung von geteilter Geschichte«
Die öffentliche Podiumsdiskussion ist Teil des viertägigen Seminars »Vermittlung von geteilter Geschichte«, das vom 5. bis 8. Februar 2017 vom Korea Verband in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Europäischen Akademie Berlin und der University of North Korean Studies veranstaltet wird.