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Die Wahrheit soll nicht untergehen! Filmvorführung von „Upside Down“
6. Mai 2016, 19:00 - 22:00
FreeVor zwei Jahren, am 16 April 2014 versank die Passagierfähre Sewol im Gelben Meer vor der Küste Südkoreas. Dabei kamen 304 Passagiere ums Leben, davon waren 246 Oberstufenschüler der Danwon High School, die einen Schulausflug machten. Das Unglück der Sewol setzte eine Zäsur in der südkoreanischen Gesellschaft, da das Vertrauen gegenüber dem Staat nahezu vollständig verloren ging. Die Wahrheit über den Unfall und das Versagen bei der Rettungsaktion sind immer noch nicht aufgeklärt. Die Hinterbliebenen kämpfen um die Aufklärung, auch um die Sicherheit und den Zusammenhalt der Gesellschaft für die Zukunft zu gewährleisten.
Nach unserer erfolgreichen Auftaktveranstaltung »Die Wahrheit soll nicht untergehen – Südkoreas investigativer Journalismus im Aufwind« wird am 6. Mai nun der Dokumentarfilm »Upside Down« gezeigt. Ein bemerkenswerter Film, der nüchtern, sachlich und dennoch feinfühlig das tragische Ereignis Sewol nachzeichnet. Es ist uns sogar gelungen, eine Mutter und einen Vater, die ihre Kinder beim Unglück von Sewol verloren haben und zwei Angehörige der Opfer vom Schiffsunglück Estonia(1994) zum anschließenden Filmgespräch einzuladen. Ihr zahlreiches Erscheinen wird die Eltern ermutigen, den langwierigen Kampf für die Gerechtigkeit weiterhin auf sich zu nehmen.
Die Veranstaltung wird ins Deutsche und in die Gebärdensprache übersetzt. Der Film wird mit Englischen Untertiteln gezeigt.
Details
Datum: 06. Mai 2016, 19.00 Uhr
Ort: Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32, 12049 Berlin
Anmeldung: Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung unter mail@koreaverband.de zur Vorbereitung für koreanisches Fingerfood und Getränke.
Veranstalter: Sewol Berlin und Korea Verband in Kooperation mit Werkstatt der Kulturen Berlin
Programm
19:00 Uhr: Begrüßung durch Jin Hyun KIM (SEWOL BERLIN)
19:05 Uhr: Musikaufführung (Gesang : Jin Hak MOK / Klavier : Eun Sun MUN)
19:20 Uhr: FILMVORFÜHRUNG »Upside Down«
20:15 Uhr: Gesprächsrunde „Wenn der Staat die Wahrheit verschweigt…“ mit dem Publikum und den Familienangehörigen der Opfer von Sewol und Estonia, moderiert durch Susanne Koelbl (DER SPIEGEL)
21:10 Uhr: Schlusswort durch Yann Werner Prell (Korea Verband)
Begleitprogramm: Fotoausstellung »17 Sekunden« von Hye-Ri Yang
Im Anschluss: Get Together im Foyer mit koreanischem Fingerfood und Getränken
Upside Down
Der Film »Upside Down« rückt das Schiffsunglück der Sewol in den Gesamtkontext eines gesellschaftlichen Systems auf der Kippe, in dem der Wert eines menschlichen Lebens schnell abhanden kommt. »Upside Down« portraitiert die Geschichte von vier Vätern, die ihre Kinder beim Untergang der Sewol verloren haben. Die Dokumentation stellt die Frage nach Veränderungen, welche den zukünftigen Weg der koreanischen Gesellschaft vorgeben könnte. www.sewolmovie.com
Der Regisseur, Dong BinKim, ist ein in den USA geborener Koreaner. Vor seinem Debüt als Regisseur engagierte Kim sich für ein soziales Projekt für benachteiligte Jugendliche, was ihn dazu motivierte (ab 2011) Dokumentationsfilme zu drehen. 2012 beteiligte er sich an der Produktion »Education Reform« im Auftrag des Bildungsministeriums der USA. Er wirkte parallel an dem Film »Vermont Fallen«, der von sieben gefallenen Soldaten in Afghanistan handelt als Produzent mit. »Vermont Fallen« wurde 2013 mit dem Preis für Recherche der Tiefenpsychologie durch die Society of Professional Journalists ausgezeichnet.
Trailer zum Film
Stimmen zum Film
„[…] »Upside Down« ist ein Statement, welches das Ringen um die Frage anregt, was eine angemessene Entschädigung für den Verlust nicht nach dem Prinzip des Kapitals, sondern des Menschlichen geschehen soll.“ ( So Hui KIM, Cine 21)
„Die Geschichte der vier porträtierten Vätern in »Upside Down« ist in Wirklichkeit auch die von MIR und aber auch von UNS.“ ( Kyung Geun YOO, 4/16 Sewol Families for Truth and A Safer Society )
„Ich verstehe nicht, warum das Unglück der Sewol immer gigantischer wird. […] Das Thema ist hier nicht etwa die Bitte um Vergebung, sondern um das bedingungslose Gewährleisten von Wahrheit. Deshalb richtet sich die Erzählperspektive in »Upside Down« nicht auf die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft.“ ( Ji Seop KIM, Jury des Publikums für das Cheonbuk Filmfestival, 2015)
Stimmen aus dem Publikum
Bei unserer letzten Veranstaltung »Die Wahrheit soll nicht untergehen – Südkoreas investigativer Journalismus im Aufwind« wurden einige unserer Gäste zum Sewol-Unglück interviewt. Ihre Stimmen sind im Video weiter unten festgehalten.
„Um den Schmerz der Eltern über den Verlust der Kinder nachzuvollziehen, muss man sich mit Korea nicht auskennen, denn es ist ein zutiefst menschliches und universelles Problem.“ (Jeane M. – Bürgerin aus Berlin)