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Die Ostberlin Affäre 1967
16. November 2019, 15:00 - 17:30
Der Zugang von Westberlin nach Ostberlin war für die südkoreanischen Aktivistinnen und Aktivisten für Demokratie und Frieden auf der koreanischen Halbinsel von großem Interesse. Die Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea stellte bis zur Sonnenscheinpolitik des südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-Jung die undurchlässigste Grenze der Welt dar. Der Transit von Westberlin nach Ostberlin spielte im bis 1989 noch nicht demokratisierten Südkorea eine große Rolle für Intellektuelle. Über die Nordkoreanische Botschaft konnten sie nach Nordkorea einreisen. Mitte der 1960er Jahre besuchten einige südkoreanische Intellektuelle und Studierende die nordkoreanische Botschaft in Ostberlin und flogen sogar nach Nordkorea. Nachdem diese Verbindung bekannt wurde, wurden 17 dieser Studierenden über Nacht durch den südkoreanischen Geheimdienst KCIA nach Südkorea entführt und unter Spionageverdacht größtenteils lebenslänglich und sogar zur Todesstrafe verurteilt. Dieser Vorfall ist in Südkorea als „Ostberlin Affäre“ bekannt. Unter den Entführten befand sich der weltberühmte Berliner Komponist Isang Yun. In der Diskussion sollen die näheren Umstände sowie die Konsequenzen für die südkoreanischen Aktivisten hier in Deutschland ergründet werden.
Die Diskussion wird von Kuen-Il Song moderiert.
Auf dem Podium:
Prof. Dr. You-Jae Lee, Direktor des Asien-Orient-Instituts Tübingen
Prof. Dr. Johannes Küchler, China Center TU Berlin
Yong-Sook Choi, Aktivistin und ehemalige Krankenschwester
Diese Veranstaltung wird gemeinsam mit dem AK Internationalismus der IG Metall veranstaltet.
Veranstalter: Korea Verband
Gefördert durch die Landeszentrale für Politische Bildung Berlin
Das Titelbild zeigt die U-Bahn in Pyongyang und stammt von ©owtravel_