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Shusenjo – Screening in Anwesenheit des Regisseurs
21. November 2019, 19:00 - 22:00
Die Frage der „Trostfrauen“ ist wahrscheinlich Japans umstrittenstes diplomatisches Dilemma der Gegenwart. Innerhalb Japans spaltet das Thema das Land entlang klarer ideologischer Linien. Befürworter und Kritiker von „Trostfrauen“ geraten in einen unerbittlichen Streit um empirische Beweise, die Gültigkeit mündlicher Aussagen, die Anzahl der Opfer, die Bedeutung der sexuellen Sklaverei und die Definition von Zwangsrekrutierung. Es geht um Glaubwürdigkeit, Legitimität und den Einfluss auf die historische Narrative. Darüber hinaus wurde dieses größtenteils inländische Schlachtfeld inzwischen auch auf eine internationale Bühne verlagert, an der verschiedene staatliche und nichtstaatliche Akteure und Institutionen aus der ganzen Welt beteiligt sind.
Der Film „Shusenjo – The Main Battleground of the Comfort Women Issue“ vertieft sich in die Debatten und deckt die wahren Absichten der Befürworter und der Gegner in der „Trostfrauen“-Frage auf. Vor allem findet es Antworten auf einige der wichtigsten Fragen für Japaner und Koreaner: Waren die „Trostfrauen“ Prostituierte oder Sexsklavinnen? Wurden sie zwangsrekrutiert? Und hat Japan die rechtliche Verantwortung, sich bei den ehemaligen Trostfrauen zu entschuldigen?
Länge: 120 min
Englische und koreanische Untertitel
Mit anschließendem Q & A mit dem Regisseur Miki Dezaki.
Wichtig: Aufgrund der Länge des Films und mit Blick auf die Diskussion mit dem Regisseur möchten wir so rechtzeitig wie möglich mit dem Screening beginnen. Der Vorführraum wird ab 18:30 Uhr offen sein, wir bitten um rechtzeitiges Erscheinen. Der direkte Eingang befindet sich in der Wildenbruchstraße 6!
Miki Dezaki ist japanischstämmiger Amerikaner. Er schloss 2018 sein Studium im Graduiertenprogramm Global Studies an der Sophia Universität in Tokyo ab. Er arbeitete für das JET-Programm als Englischlehrer in Yamanashi und Okinawa, bevor er für ein Jahr als Mönch in einem buddhistischen Kloster in Thailand lebte. Als „Medamasensei“ betreibt er einen Youtube-Kanal mit humoristischem und dokumentarischen Inhalt. Bekannt wurde dabei sein Beitrag „Rassismus in Japan“, für den er von japanischen Neonationalisten angegriffen wurde, die die Diskriminierung von Zainichi (Koreaner in bis zur vierter Generation in Japan) und Burakumin (historische diskriminierte Kaste) leugnen.