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Polarisierung der Gesellschaft durch die Feindbilder in Deutschland und Korea
24. August 2018, 17:00 - 19:30
FreeWerden Deutschland und Korea hinsichtlich ihrer Teilungsgeschichte verglichen, so wird stets die Feindseligkeit zwischen Nord- und Südkorea als Hürde für eine Wiedervereinigung angeführt. Aufgrund des Bruderkriegs sei diese in Korea größer als zwischen dem ehemaligen Ost- und Westdeutschland.
Macht man jedoch den Koreakrieg allein für diese Feindseligkeit verantwortlich, so ignoriert man die Militärdiktatur in Südkorea, die seit dem Putsch 1961 mehrere Jahrzehnte lang herrschte und zum eigenen Machterhalt einen starken Anti-Kommunismus propagierte. Dies führte zu einer extrem in zwei Lager polarisierten Gesellschaft. Auch heute noch stehen einer Bereitschaft zum Dialog und Entspannungspolitik eine Dämonisierung Nordkoreas und eine Bereitschaft zur kriegerischen Auseinandersetzung entgegen.
Ausgehend von der aktuellen Situation auf der koreanischen Halbinsel diskutieren wir gemeinsam mit Expertinnen und Experten, inwiefern in Deutschland und Korea Feindbilder in den Unterricht und in die Medien hineingetragen wurden und eine Polarisierung der Gesellschaft einer Wiedervereinigung entgegenstand oder diese noch immer verhindert. Ein besonderer Gast auf unserem Podium ist Kim Kyung-Hee. Die ehemalige Lehrerin aus Nordkorea lebt heute in Südkorea und wird mit uns ihre Unterrichtserfahrungen in Nordkorea teilen.
Programm
Die Veranstaltung wird simultan koreanisch-deutsch gedolmetscht
17:00
Eröffnung des Podiums
Nataly Jung-Hwa Han, Vorstandsvorsitzende des Korea Verbands
17:10
Grußwort
Dr. Elisabeth Botsch, Europäischen Akademie Berlin
17:20
Grußwort
Dr. Jung Beom Goo, Botschafter Republik Korea in Deutschland
17:30
Podiumsdiskussion
Moderation und Einführungsvortrag
Didaktische und erinnerungskulturelle Herausforderungen bei der Aufarbeitung der DDR-Geschichte
Prof. Dr. Oliver Plessow, Universität Rostock
Impulsvorträge des Podiums:
Möglichkeit der Versöhnung jenseits der Gewalt in den Divisionen
Prof. Dr. Kim Sung-Kyong, Unversity of North-Korean Studies
Die schulische Bildung zur Feindseligkeit als treibende Kraft für die Aufrechterhaltung des Systems in Nordkorea
Kim Kyung-Hee, ehemalige Lehrerin in Nordkorea, Referentin für Bildung zur Wiedervereinigung
Das DDR Museum in Berlin als Ort der Erziehung zur Demokratie
Dr. Stefan Wolle, Wissenschaftlicher Leiter, DDR Museum Berlin
19:25
Schlusswort:
Yann Werner Prell, Korea Verband
Ab 19:30
Empfang und Büffet
Datum: Freitag, 24.08.2018, 17.00-19.30 Uhr
Ort: Europäische Akademie Bismarckallee 46/48, 14193 Berlin (S-Bahn-Station Grunewald)
Voranmeldung:
Auf Grund der Knappheit der Plätze bitten wir um Voranmeldung.
Update vom 23.08.2018: Anmeldungen geschlossen
Auf Grund der knappen Anzahl an Plätzen müssen wir die Anmeldung leider schließen. Der Raum wird bereits rappelvoll sein. Alle erfolgreiche Anmeldungen wurden von uns bestätigt.
Tagung „Polarisierung durch Feindbilder – Schulische Bildung in Deutschland und Korea im Vergleich“
Die öffentliche Podiumsdiskussion ist Teil des dreitägigen Seminars „Polarisierung durch Feindbilder – Schulische Bildung in Deutschland und Korea im Vergleich“, das vom 24. bis 26. August 2018 vom Korea Verband und der University of North Korean Studies in Kooperation mit der Europäischen Akademie Berlin veranstaltet wird. Die Veranstaltung wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der National Research Foundation of Korea.
Das Titelbild zeigt ein Propaganda-Poster aus der DDR aus dem Jahr 1950 von Alfred Beier-Red. Die USA werden im Zeichen von Kapitalismus und starker Militärgewalt als Aggressoren im Korea-Krieg dargestellt. Korea ist diesem Aggressor hilflos ausgeliefert, gäbe es nicht eine Allianz von – allerdings nicht als militärisch bewaffnet dargestellten – Verbündeten, die gemeinsam und entschlossen die USA von ihrem Vorhaben abhalten (Quelle).