- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
„Geteilte Zeit an versetztem Ort“: Zeitzeuginnentreffen einer ehemaligen „Trostfrau“ und einer aus IS-Gefangenschaft befreiten Ezidin
28. Mai 2017, 14:00 - 16:00
FreeDie AG „Trostfrauen“ im Korea Verband und der Verein Eziden Weltweit e.V. organisieren ein in dieser Form erst- und einmaliges Treffen von Zeitzeuginnen.
- Datum: Sonntag, 28. Mai 2017, 14-16 Uhr
- Ort: Nachbarschaftshaus am Lietzensee e.V., Herbartstraße 25, 14057 Berlin
- Moderation: Izi Aharon (www.haOlam.de)
- Sprache: Deutsch
Über das Zeitzeuginnentreffen
Eine ehemalige „Trostfrau“ aus Südkorea und eine ehemalige Sexsklavin des IS treffen in Berlin aufeinander, um der Welt zu zeigen, welche schrecklichen Folgen die sexuelle Gewalt gegen Frauen in militärischen Auseinandersetzungen für die Betroffenen hat. Der Verlust der körperlichen Selbstkontrolle, der Verlust der körperlichen Unversehrtheit, das hilflose Ausgeliefertsein einer Macht gegenüber, die in der Lage ist, jederzeit und ungefragt auf Körper, Geist und Seele der Betroffenen einzuwirken, bis hin zur willkürlichen und ungestraften Tötung, die Gefühle der unendlichen Erniedrigung und die Folgeerscheinungen für Psyche und Gesundheit, all das soll zur Sprache kommen. Frau Gil Won-ok (geb. 1928) aus Korea blickt auf ein langes, bewegtes Leben zurück, während Frau Marwa al-Aliko am Beginn desselben steht.
Ende der 1930er Jahre des 20. Jahrhunderts: Die japanische kaiserliche Armee zwingt in den von ihnen besetzten Gebieten und Kolonien um den Pazifik schätzungsweise 200.000 Frauen und Mädchen zur Hebung der Disziplin, Moral und Kampfkraft ihrer Streitkräfte zur Prostitution. Euphemistisch wurden sie als „Trostfrauen“ bezeichnet. Oft über mehrere Jahre hinweg wurden die Mädchen und Frauen in Gefangenschaft gehalten, missbraucht, gefoltert und oft getötet.
3. August 2014: Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ überfällt das schutzlose Siedlungsgebiet der Eziden im Nordosten des Irak. Was folgt, ist der erste Völkermord des 21. Jahrhunderts, beispiellos in seiner Grausamkeit und Gnadenlosigkeit gegenüber den Opfern.
Die Terroristen ermordeten die Männer und älteren Frauen, verschleppten die männlichen Kinder und Jugendlichen, um sie zwangsislamisieren zu können, und nahmen die jungen Frauen und Mädchen gefangen, um sie als Sexsklavinnen an ihre Söldner zu verteilen oder auf eigens dazu eingerichteten Sklavenmärkten an Käufer aus der gesamten islamischen Welt zu verkaufen.
In unserer Pressemitteilung finden Sie mehr Informationen zu Marwa al-Aliko und Gil Won-ok:
PressemitteilungTitelbild: Zeitzeugin Frau Gil Won-ok bei ihrem Besuch in Berlin 2010. Foto von Tsukasa Yajima.